Das Pinkeln bei der Begrüßung bei jungen Hunden kann auf Aufregung oder Unterwürfigkeit hinweisen, aber auch auf Angststörungen, Verletzungen oder gesundheitliche Probleme deuten. Bei Welpen ist meist das Fehlen von Training der Grund, da sie noch nicht gelernt haben, ihren Schließmuskel zu kontrollieren. Ihre kleine Blase, die etwa die Größe einer Aprikose hat, erlaubt ihnen zudem nur eine kurze Aufbewahrungszeit für Urin. Hier ist eine detaillierte Analyse der häufigsten Ursachen:

Inhalt
ToggleÜbersicht der Ursachen nach Situation
Situation | Mögliche Ursachen |
---|---|
Herrchen kommt heim | Unterwürfigkeit, Aufregung, Aufmerksamkeitssuche |
Besuch kommt | Aufregung, Angst, Aufmerksamkeitssuche |
Zusammentreffen mit Hund | Angst, Unterwürfigkeit, Dominanz |
Hund war zuvor stubenrein | Harnwegsinfektion, Kastration, Dominanz, andere Krankheiten |
Ursachen für Begrüßungspinkeln bei Hunden
Hier sind die 8 häufigsten Gründe, warum Hunde bei der Begrüßung pinkeln, inklusive potenzieller Kombinationen:
1. Aufregung
Junge Hunde, besonders unkastrierte, können bei der Begrüßung so aufgeregt sein, dass sie die Kontrolle über ihren Schließmuskel verlieren. Dies wird verstärkt durch Trennungsangst oder lange Trennungszeiten vom Herrchen. Die volle Blase drückt bereits und durch die Freude über das Herrchen, verlieren sie die Kontrolle und lassen es einfach laufen.
Dies sollte sich jedoch nach einer Weile von alleine wieder geben. Die Blase des Hundes wird größer und dein Hund lernt, Kontrolle über seinen Harndrang zu erlangen.

2. Unterwürfigkeit
Unterwürfiges Pinkeln tritt auf, wenn Hunde ihren Besitzer als dominant wahrnehmen. Es ist bei sehr jungen Hunden häufiger und nimmt mit dem Alter ab:
- < 12 Wochen: sehr häufig
- 12-18 Wochen: häufig
- 18-24 Wochen: ab und zu
- 24-30 Wochen: selten
- > 30 Wochen: nie
Dieses Verhalten stammt von Wölfen, wo Unterwerfung dem Überleben dient. Es wird oft durch das Über-den-Hund-Lehnen ausgelöst, was Dominanz signalisiert.
Macht dein Hund das aus diesem Grund ist ein Training erzwingend erforderlich.
3. Harnwegsinfektion
Eine bakterielle Entzündung des Harntrakts, häufiger bei Hündinnen, kann zu plötzlichen Pinkelunfällen führen. Symptome sind:
- Plötzliche Pinkelunfälle
- Blutiger Urin
- Ständiges Lecken der Genitalien
- Winseln beim Urinieren
Besuche dringend den Tierarzt in solchen Fällen. Die Behandlung erfolgt meist mit Antibiotika, die innerhalb weniger Tage Wirkung zeigen.
4. Angst
Angst kann bei Hunden je nach Rasse unterschiedlich stark sein. Kleinere Rassen sind oft ängstlicher, was zu ‚Angstpipi‘ bei der Begrüßung führen kann. Negative Erfahrungen und laute Geräusche können diesen Zustand verstärken.
Stelle sicher, dass du für deinen Hund einen „Safespace“, einen sicheren Ort, einen Rückzugsplatz einrichtest, an dem er sich Wohl und geborgen fühlt. Für manche ist die eine kleine Höhle, für andere ein flauschiges Nestchen. Probiere dich durch und stelle sicher, dass sich dein Hund wohl fühlt.
5. Kastration
Bei kastrierten Hündinnen kann der Mangel an Östrogen zur Inkontinenz führen, da dieses Hormon den Schließmuskel der Harnröhre beeinflusst. Bei Rüden ist dies seltener.
Dies sollte sich mit der Zeit wieder geben, der Hund lernt nach einer weile mit der neuen Situation umzugehen und erlangt erneut die Kontrolle über den Harndrang.
6. Aufmerksamkeitssuche
Hunde wiederholen Verhalten, das belohnt wird. Wenn du in der Vergangenheit auf Begrüßungspinkeln mit Aufmerksamkeit reagiert hast, wird der Hund dies wiederholen, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
Stellst du fest, dass dies der Fall ist, musst du mit deinem Hund unbedingt ein Training zur Stubenreinheit durchführen.

7. Dominanz
Größere Hunderassen, besonders Rüden, markieren ihr Revier durch Pinkeln. Wenn sie den Geruch eines anderen Tieres an dir wahrnehmen, könnte dies ein Zeichen von Dominanz sein.
Ist dies der Fall sollte nicht nur ein Training zur Stubenreinheit durchgeführt werden, sondern durch klares Verhalten dem Hund gegenüber sichergestellt werden, dass immer noch der Mensch der Anführer des Rudels ist.
8. Weitere Erkrankungen
Seltenere Ursachen könnten sein:
- Blasensteine
- Magen-Darm-Beschwerden
- Lebererkrankungen
- Wirbelsäulenverletzungen
- Demenz
- Nierenerkrankungen
- Ernährungsumstellungen
- Tumorerkrankungen
- Diabetes
Ein Tierarztbesuch ist bei Verdacht auf diese Erkrankungen ratsam.
Vorbeugung und Lösungen
Erkenne die Anzeichen:
- Ohren flach nach hinten
- Lautes Jaulen und Winseln
- Eingezogene Rute
- Kreise drehen
- Erhobene Vorderpfoten
- Ablecken der Hände
Reinige gründlich vorherige Urinflecken, um keinen Duftreiz zu hinterlassen. Hier sind einige Maßnahmen:
1. Keine Aufmerksamkeit
Ignoriere das Pinkeln bei der Begrüßung, um dieses Verhalten nicht zu belohnen. Begrüße den Hund erst, wenn er sich beruhigt hat.
2. Positives Feedback
Belohne dein Tier für richtiges Verhalten, indem du ihm Leckerlis gibst, wenn es draußen pinkelt, aber nicht bei der Begrüßung.
3. Ablenkung
Lenke die Aufmerksamkeit deines Hundes durch neue Spielzeuge ab, um die Begrüßung zu überspringen.
4. Hundewindeln
Für sehr junge oder ältere Hunde mit Inkontinenzproblemen sind wiederverwendbare Hundewindeln von Amazon eine praktische Lösung.
5. Ortswechsel
Begrüße deinen Hund draußen auf dem Gras, um das Problem zu umgehen.
Vermeide aggressive Reaktionen oder Gewalt, da dies das Verhalten nur verstärken könnte. Geduld und positive Verstärkung sind hier der Schlüssel.