Das gelegentliche Ablecken des eigenen Körpers ist bei Hunden ein natürlicher Teil der Fellpflege, besonders nach einem Aufenthalt draußen. Exzessives Lecken jedoch kann auf tiefere Probleme wie ungestillte Bedürfnisse, Ängste oder Krankheiten hinweisen. Hier ist eine detaillierte Analyse der Ursachen und Lösungen:
Inhalt
ToggleÜbersicht der Ursachen nach abgeleckter Stelle
Abgeleckte Stelle | Mögliche Ursachen |
---|---|
Das Herrchen | Akzeptanz, Zuneigung, Langeweile |
Gesicht des Herrchens | Zuneigung, Hunger, Akzeptanz |
Die Hände und Füße | Langeweile, Zuneigung, Hunger |
Die eigenen Pfoten | Angst, Stress, Allergien, Demenz, Schmerzen, Pilzinfektion |
Die eigene Schnauze | Allergien, Angst, Durst, Stress, Schmerzen |
Die eigene Rute | Parasitenbefall, Infektionen |
Den eigenen Genitalbereich | Demenz, Schmerzen, Langeweile, bakterielle Infektion, Pilzinfektion |
Die eigenen Gelenke | Allergien, Demenz, Angst, Schmerzen, Infektionen, Stress |
Gras und sonstige Pflanzen | Nährstoffmangel, Verdauungsprobleme |
Boden, Decken und Körbchen | Demenz, Angst, Verdauungsprobleme, Stress, Nährstoffmangel |
1. Allergien: Juckreiz lindern
Allergien sind eine der häufigsten Ursachen für exzessives Lecken, da sie Juckreiz verursachen. Mögliche Allergene sind:
- Lebensmittel
- Staub und Schimmelsporen
- Gräser
- Parfüms und Reinigungsmittel
- Medikamente
Ein Futterwechsel oder ein Allergietest beim Tierarzt kann hier helfen.
2. Zuneigung: Ausdruck von Liebe
Lecken als Zeichen der Zuneigung ist bei Hunden üblich, besonders beim Begrüßen. Typische Stellen sind:
- Hände
- Gesicht
- Füße
Hunde lecken auch, um zu trösten, wenn sie spüren, dass es ihrem Herrchen emotional nicht gut geht.

3. Demenz: Vergesslichkeit im Alter
Bei älteren Hunden kann Demenz zu ständiger Selbstpflege führen. Symptome sind:
- Orientierungslosigkeit
- Unruhiges Umherwandern
- Plötzliche Trotzigkeit
- Inkontinenz
Mentale Stimulation kann das Fortschreiten verlangsamen.
4. Stress & Angst: Beruhigung durch Lecken
Lecken kann Stress und Angst lindern, indem es Endorphine freisetzt. Typische Stressauslöser sind:
- Laute Geräusche
- Trennungsangst
- Angst vor Alleinsein
Zusätzliche Symptome sind:
- Gesenkte Schnauze
- Nervöses Verhalten
- Vermeidung von Augenkontakt
Mehr Zeit mit dem Hund und mentale sowie körperliche Aktivität helfen.
5. Hunger: Ein natürlicher Instinkt
Das Lecken des Mundes kann auf Hunger hinweisen, besonders nach dem Essen. Es ist ein Instinkt, um das Erbrechen des Herrchens zu stimulieren, ähnlich wie bei Wildhunden. Auch Salz- oder Wassermangel kann ein Grund sein.
6. Schmerzen: Selbstheilung durch Lecken
Lecken kann Schmerzen lindern, da es Endorphine freisetzt und Speichel antibakterielle Eigenschaften hat. Arthritis bei älteren Hunden zeigt sich durch:
- Schwellung der Gelenke
- Steife Gangart
- Probleme beim Aufstehen
Ein Tierarztbesuch zur Diagnose und Behandlung ist ratsam.

7. Langeweile: Aufmerksamkeit und Beschäftigung
Langeweile kann sich in verschiedenen Verhaltensweisen zeigen, einschließlich dauernden Leckens. Typische Rassen sind:
- Labrador Retriever
- Golden Retriever
- Beagle
Mehr Auslauf und mentale sowie körperliche Beschäftigung sind nötig.
8. Akzeptanz: Rudelverhalten
Das Lecken des Gesichts oder der Zähne ist ein Zeichen der Akzeptanz und Unterwerfung im Rudel. Es zeigt, dass der Hund den Besitzer als Leitfigur akzeptiert.
9. Verdauungsprobleme: Anzeichen und Lösungen
Ungewöhnliches Lecken kann auf Magen-Darm-Beschwerden hinweisen. Rassen mit empfindlichem Magen sind:
- Labrador Retriever
- Yorkshire Terrier
- Deutscher Schäferhund
Ein Futterwechsel kann Abhilfe schaffen. Das sogenannte Pica-Syndrom weist auf Nährstoffmangel hin.
10. Infektionen: Juckreiz durch Krankheit
Infektionen wie bakterielle, parasitäre oder Pilzinfektionen führen zu Juckreiz. Symptome umfassen:
- Erbrechen bei bakteriellen Infektionen
- Rote, gereizte Haut bei Pilzinfektionen
- Exzessives Kratzen bei Parasiten
Ein Tierarztbesuch ist bei Verdacht auf Infektionen notwendig.
11. Weitere Ursachen: Seltene Fälle
In seltenen Fällen können auch:
- Neurologische Probleme
- Übelkeit
- Krämpfe
- Reviermarkierung
zu exzessivem Lecken führen. Bei anhaltenden Symptomen oder krankhaftem Verhalten ist der Tierarztbesuch empfehlenswert.

Wann zum Tierarzt?
Ein Tierarztbesuch ist erforderlich, wenn:
- Weitere Symptome auftreten
- Der Hund geplagt wirkt
- Es sich um einen Dauerzustand handelt
Ein Tierarzt kann die Ursache diagnostizieren und die passende Behandlung anbieten.