Unerklärliches Verhalten bei Hunden kann auf eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen hinweisen, darunter Allergien, Demenz, Verletzungen und mehr. Da Hunde Schmerzen oft verbergen, kann komisches Benehmen ein Hinweis auf ein Problem sein. Hier sind die 10 häufigsten Ursachen sowie deren Symptome und Behandlungsmöglichkeiten:
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Toggle1. Allergien bei Hunden
Bis zu 20% aller Hunde leiden an genetisch bedingten Allergien, hervorgerufen durch Allergene wie:
- Lebensmittel
- Flohnspeichel
- Schimmelsporen
- Seifen und Reinigungsmittel
- Katzenhaare und Federn
- Milch-, Soja- und Getreideprodukte
- Zigarettenrauch
- Einzelne Proteine in Fleisch
- Pestizide und Insektizide
- Chemikalien
Symptome umfassen Juckreiz, Durchfall, Hautprobleme und Verhaltensänderungen wie Zittern oder ständiges Kratzen. Weitere typische Symptome sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- Rötung der Haut
- Häufiges Niesen
- Plötzliche Schwellungen
- Blähungen
Behandlung erfolgt durch Antihistaminika und Vermeidung der Allergene. Ein Allergietest kann helfen, präzise Ursachen zu identifizieren.
2. Harnwegsinfektionen
Harnwegsinfektionen sind bei Hündinnen häufiger, da ihre Harnröhre kürzer ist. Typische Anzeichen sind:
- Inkontinenz
- Uringeruch
- Seltsames Verhalten
- Blut im Urin
- Hund leckt sich ständig im Intimbereich
- Zunehmendes Fieber
- Ständiger Harndrang
- Winseln beim Urinieren
Die Behandlung umfasst Antibiotika und erhöhte Flüssigkeitszufuhr, um Bakterien auszuwaschen.

3. Demenz bei älteren Hunden
Demenz tritt bei älteren Hunden häufig auf, mit Symptomen wie:
- Verwirrung
- Gereiztheit
- Schlafstörungen
- Nächtliches Umherwandern
- Weniger sozialer Kontakt
- Wiederholendes Verhalten
- Orientierungslosigkeit zu Hause
- Anstarren der Wände
Obwohl nicht heilbar, kann die Fortschritt durch Routinen, Intelligenzspielzeug und Medikamente verlangsamt werden.
4. Ohrenentzündungen
Besonders Hunde mit Schlappohren wie Spaniel und Retriever sind betroffen. Anzeichen sind:
- Kopfschütteln
- Ungewöhnlicher Ohrgeruch
- Komisches Verhalten
- Berührungsempfindlichkeit
- Ständiges Kratzen am Ohr
- Schiefe Kopfhaltung
- Rötungen und Schwellungen
Reinigung und Antibiotika sind die gängigen Behandlungsmethoden.
5. Angst und Stress
Junge und sensible Hunde leiden häufig unter Stress, ausgelöst durch:
- Gewitter
- Tierarztbesuche
- Fremde Personen
- Laute Geräusche
- Gewalt in der Erziehung
- Fremde Umgebung
- Fehlende Sozialisierung
Erkennbar durch Zittern, Vermeidung von Blickkontakt und nervöses Verhalten. Weitere Anzeichen sind:
- Kopf nach unten gebeugt
- Eingezogene Rute
- Starkes Hecheln
- Hund versteckt sich
- Plötzliche Inkontinenz
Sozialisierung und langsames Gewöhnen an Trigger können helfen.

6. Vergiftungen
Vergiftungen können durch alltägliche Lebensmittel wie Trauben oder Schokolade entstehen. Symptome sind:
- Physische Unruhe
- Exzessives Sabbern
- Hund verweigert Essen
- Plötzlicher Durchfall
- Antriebsloses Verhalten
- Hund atmet schwer
- Ungewöhnliche Schwellungen
- Hund fängt zu zittern an
- Ständiges Ablecken der Lippen
- Hund macht in die Wohnung
Sofortiger Tierarztbesuch ist bei Verdacht auf Vergiftung notwendig.
7. Bauchschmerzen
Verdauungsprobleme sind bei Hunden häufig, da ihre Verdauung noch nicht vollständig an den Allesfresser-Status angepasst ist. Anzeichen:
- Starkes Sabbern
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Hund rülpst häufiger
- Berührungsempfindlich
- Ständiges Ablecken der Lippen
- Blähungen
Ein Tierarztbesuch ist bei anhaltenden Symptomen ratsam.
8. Eifersucht
Eifersucht tritt auf, wenn Hunde weniger Aufmerksamkeit bekommen, z.B. durch ein neues Baby. Symptome umfassen:
- Tricks zur Aufmerksamkeit
- Ungewöhnliche Anhänglichkeit
- Hund knurrt neues Familienmitglied an
- Hund beginnt aus Trotz in die Wohnung zu pinkeln
- Plötzliches Verstecken und Distanziertheit
Maßnahmen wie getrennte Fütterung und vermehrte Beschäftigung können das Verhalten verbessern.
9. Verletzungen
Schmerzen durch Verletzungen ändern das Verhalten von Hunden drastisch. Typische Anzeichen sind:
- Rückzug
- Aggressivität
- Plötzliches Aufschreien
- Depressiver Eindruck
- Lust- und Energielosigkeit
- Schwerfällige und schnelle Atmung
- Berührungsempfindlichkeit
- Hund versteckt sich
- Gereiztheit
Ein sofortiger Tierarztbesuch ist bei Verdacht auf Verletzungen essenziell.

10. Hormonstörungen
Hormonelle Ungleichgewichte wie nach Kastration, Cushing-Syndrom oder Schilddrüsenunterfunktion führen zu Verhaltensänderungen:
- Weniger Energie
- Ständiger Durst
- Häufiges Urinieren
- Grundloses Zittern
- Haarausfall
- Überdurchschnittliche Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
Ein Hormontest kann bei der Diagnose helfen, und eine angepasste Behandlung ist notwendig.
Weitere mögliche Ursachen für Verhaltensänderungen
Neben den oben genannten Gründen können auch:
- Nährstoffmängel
- Fieber
- Erblindung
- Frust aus Langeweile
- Organschwächen
- Fehlende Sozialisierung
- Tumorerkrankung
- Gewaltvoller Umgang
- Epilepsie
zu komischem Verhalten führen. Ein Besuch beim Tierarzt ist bei anhaltenden oder beunruhigenden Verhaltensänderungen immer zu empfehlen.