Starkes Speicheln bei Hunden: 11 Ursachen und Lösungen

by admin
Hund speichelt

Starkes Speicheln bei Hunden kann verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen steckt entweder eine vermehrte Speichelproduktion, Schluckprobleme oder ein mangelhafter Speichelabfluss dahinter.

Während manche Hunde rassebedingt mehr sabbern, kann übermäßiges Speicheln auch auf Zahnprobleme, Übelkeit, Vergiftungen oder Stress hinweisen. Hier erfährst du die 11 häufigsten Ursachen und was du dagegen tun kannst.

1. Zahnprobleme

Hunde zeigen Zahnschmerzen oft nicht direkt, da sie dieses Verhalten von ihren Vorfahren, den Wölfen, geerbt haben. Häufige Probleme im Mundraum sind:

  • Zahnkaries
  • Starker Zahnstein
  • Splitter im Zahnfleisch
  • Krebs im Mundraum
  • Abgebrochene Zähne
  • Entzündetes Zahnfleisch
  • Löcher in den Zähnen

Da Speichel entzündungshemmend wirkt, wird bei Zahnproblemen oft mehr produziert. Weitere Anzeichen sind:

  • Rötungen am Zahnfleisch
  • Futterverweigerung
  • Einseitiges Kauen
  • Starke Zahnverfärbung
  • Schaumbildung am Mund
  • Plötzliche Aggression
  • Berührungsempfindlichkeit an der Schnauze
  • Ungewöhnlicher Mundgeruch

Bei Verdacht sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, da Zahnprobleme unbehandelt sehr schmerzhaft sein können.

2. Zuchtbedingte Probleme

Einige Hunderassen neigen aufgrund ihrer Züchtung zu vermehrtem Speicheln. Besonders betroffen sind sogenannte „brachycephale Hunde“ mit kurzer Schnauze:

  • Englische Bulldogge
  • Bordeaux Dogge
  • Mastino Napoletano
  • Deutscher Boxer
  • Deutsche Dogge
  • Bullmastiff

Bei diesen Rassen sammelt sich Speichel in den Wangen und läuft bei Bewegung oder nach dem Trinken heraus. Dieses Problem ist genetisch bedingt und nicht durch Training vermeidbar.

Speichelt hund

3. Vergiftungen

Hunde neigen dazu, Dinge zu fressen, die für sie giftig sind. Häufige Ursachen für Vergiftungen sind:

  • Schokolade & Kakao
  • Pestizide und Insektizide
  • Giftige Pflanzen
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • Rattengift
  • Medikamente und Drogen
  • Trauben und Rosinen

Typische Symptome einer Vergiftung sind:

  • Plötzliches Erbrechen
  • Zittern
  • Schaumbildung am Mund
  • Schwere Atmung
  • Appetitlosigkeit
  • Plötzliche Anfälle

Bei Verdacht sollte sofort eine tierärztliche Notfallklinik aufgesucht werden, da Vergiftungen lebensgefährlich sein können.

4. Infektionen der oberen Atemwege

Bakterien, Viren oder Pilze können Infektionen im Rachen oder der Nase verursachen. Mediziner unterscheiden hier zwischen:

  • Rhinitis: Entzündung der Nasenschleimhaut
  • Pharyngitis: Entzündung des Rachenraums
  • Sinusitis: Entzündung der Nasennebenhöhlen

Typische Symptome sind:

  • Ständiges Niesen
  • Starkes Sabbern
  • Appetitlosigkeit
  • Röchelnde Atmung
  • Schleimbildung
  • Dicker Nasenausfluss
  • Häufiges Husten

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. In den meisten Fällen helfen Antibiotika oder spezielle Sprays.

5. Übelkeit

Hunde haben ein empfindliches Verdauungssystem. Häufige Ursachen für Übelkeit sind:

  • Menschenessen
  • Verdorbenes Hundefutter
  • Magen-Darm-Infekte
  • Reisekrankheit
  • Leber- und Nierenerkrankungen
  • Wurmbefall

Typische Symptome sind:

  • Durchfall und Erbrechen
  • Winseln und Fiepen
  • Häufiges Schmatzen
  • Blähungen
  • Antriebslosigkeit
  • Schlucken von Luft
  • Futterverweigerung

Normalerweise verschwindet Übelkeit nach einigen Stunden. Falls nicht, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

6. Probleme beim Schlucken

Schluckprobleme können dazu führen, dass sich Speichel im Maul ansammelt. Häufige Ursachen sind:

  • Geschwollene Lymphknoten
  • Kehlkopflähmung
  • Fremdkörper im Hals
  • Tumore
  • Nervenstörungen
  • Mandelentzündungen
  • Mundverletzungen

Typische Symptome sind:

  • Ständiges Verschlucken
  • Häufiges Würgen
  • Schwellung am Hals
  • Futter- und Wasserverweigerung
  • Gewichtsverlust

Bei Atemproblemen sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

7. Hitzschlag

Hunde können durch hohe Temperaturen schnell überhitzen. Symptome eines Hitzschlags sind:

  • Starkes Hecheln
  • Schwäche
  • Glasiger Blick
  • Zusammenbruch

Lösung: Den Hund sofort an einen kühlen Ort bringen, Wasser bereitstellen und ggf. einen Tierarzt aufsuchen.

Hund sabbert

8. Stress & Angst

Emotionale Belastungen können zu vermehrtem Speicheln führen. Häufige Auslöser sind:

  • Gewitter
  • Trennungsangst
  • Tierarztbesuche
  • Fremde Menschen oder Hunde

Lösung: Ruhige Umgebung schaffen, entspannende Übungen durchführen oder beruhigende Mittel vom Tierarzt einholen.

9. Fremdkörper im Maul

Hunde erkunden ihre Umgebung oft mit dem Maul. Dabei können Fremdkörper hängen bleiben, z. B.:

  • Holzsplitter
  • Kleine Spielzeuge
  • Knochensplitter
  • Stoffreste

Lösung: Maul vorsichtig kontrollieren. Falls nötig, einen Tierarzt aufsuchen.

10. Tollwut

Tollwut ist eine lebensbedrohliche Viruserkrankung, die mit starkem Speicheln einhergeht. Weitere Symptome sind:

  • Verändertes Verhalten
  • Ungewöhnliche Aggressivität
  • Lähmungen
  • Wasserscheu

Lösung: Bei Verdacht sofort einen Tierarzt aufsuchen. Impfungen können vorbeugen.

11. Vergessenes Medikament

Manche Medikamente, wie Schmerzmittel oder Beruhigungsmittel, können übermäßige Speichelproduktion auslösen.

Lösung: Packungsbeilage lesen oder den Tierarzt konsultieren.

Fazit

Starkes Speicheln kann harmlose, aber auch ernste Ursachen haben. Falls dein Hund plötzlich viel sabbert oder weitere Symptome zeigt, ist ein Tierarztbesuch ratsam.

Das könnte dir auch gefallen