Wenn sich in den Ohren des Hundes plötzlich schwarzer Dreck oder dunkelbrauner Ohrenschmalz befindet, dann kann das auf eine Ohrenentzündung oder Pilzinfektion hinweisen. In seltenen Fällen sind dafür auch Ohrmilben und Allergien verantwortlich.
Die schwarzen Punkte im Ohrinneren sind hier nur eines von vielen möglichen Symptomen. In den meisten Fällen verhalten sich betroffene Hunde auch anders.
Hunde produzieren übrigens genauso wie Menschen regelmäßig Ohrenschmalz. Das ist Teil des natürlichen Reinigungsprozesses gegen Pollen, Dreck und sonstige Ablagerungen.
Je nach Dicke ist der Ohrenschmalz meist gelb oder hellbraun. Wenn allerdings Dreck ins Ohr kommt, dann kann sich diese Schicht auch dunkelbraun oder gar schwarz färben.
Kommt Schmutz nicht als Auslöser infrage, dann ist dafür höchstwahrscheinlich eine der folgenden 4 Ursachen verantwortlich:
- 1) Bakterielle Ohrenentzündung
- 2) Pilzinfektion am Ohr
- 3) Ohrmilben
- 4) Allergien
Entzündungen und Infektionen erkennst du meist an einem übelriechenden Geruch, während sich Hunde bei Milben und Allergien ständig das Ohr kratzen.
All diese Probleme treten bei Hunden deutlich häufiger auf als bei Menschen. Denn ihre Ohren befinden auf dem Kopf und ihre Ohrmuscheln sind bis zu 5-fach größer als unsere.
Dann lass uns nun die einzelnen Ursachen genauer unter die Lupe nehmen.

Inhalt
Toggle1. Bakterielle Ohrenentzündung
Insbesondere Rassen mit Schlappohren sowie Wasserhunde leiden häufiger an Ohrenentzündungen. Denn bei diesen Hunden kann sich sehr leicht Wasser im Ohr ansammeln.
Und das bietet wiederum den idealen Nährboden für das Vermehren von Bakterien. Denn im Ohrkanal ist es dunkel, warm und mit etwas Wasser auch feucht.
Grundsätzlich kann aber jeder Hund eine Ohrenentzündung bekommen. Statistiken zufolge sollen knapp 20 % aller Hunde jedes Jahr darunter leiden. Typische Symptome sind hier:
- Hund kratzt ständig am Ohr
- Ohr stinkt plötzlich
- Rötungen und Schwellungen
- Schwarzer Dreck im Ohr
- Berührungsempfindlichkeit
- Hund schüttelt ständig den Kopf
- Seitliche Kopfhaltung
In 50 % der Fälle sollen Bakterien hinter der Entzündung stecken. Häufiger Auslöser ist hier eine Überproduktion an Ohrenschmalz sowie alltäglicher Schmutz und Dreck.
Auch eine vorherige Entzündung erhöht die Wahrscheinlichkeit. Zur Vorbeugung gilt es hier das Ohr nach dem Schwimmen und Baden immer komplett trocken zu tupfen.
Je weiter innen die Entzündung ist, desto stärker die Symptome. Eine Infektion im Innenohr ist daher deutlich schmerzvoller als eine Entzündung am Außenohr.
Beim Tierarzt wird zur Behandlung zunächst das Ohr professionell gereinigt und der Dreck entfernt. Anschließend kommt meist eine Kombination aus Ohrentropfen und Antibiotika zum Einsatz.
2. Pilzinfektion am Ohr
Ein Befall von Pilzen am Ohr ist bei Menschen relativ selten. Bei Hunden kommt es allerdings häufiger vor, da ihr Ohrkanal die Form eines “L”s hat.
Wasser, Schmutz und Bakterien setzen sich daher häufiger im Ohr des Hundes fest und dienen als Nährboden für das Ausbreiten der Pilze.
Zu den häufigsten Anzeichen gehört hier eine dunkle Schicht an Ohrenschmalz, die je nach Pilzart bräunlich oder gar schwarz sein kann. Weitere typische Symptome sind hier:
- Unangenehmer Geruch aus dem Ohr
- Koordinations- und Gleichgewichtsprobleme
- Starker Juckreiz am Ohr
- Hund macht einen schwerhörigen Eindruck
- Vereinzelter Haarausfall am Ohr
- Hund schüttelt ständig den Kopf
- Wunden, Rötungen und Schwellungen
- Bräunlicher Ausfluss aus dem Ohr
Anhand des schwarzen Drecks kannst du erkennen, wie stark sich der Pilz bereits ausgebreitet hat. Futter mit vielen Kohlenhydraten kann diesen Prozess beschleunigen.
Die Behandlung ist hier je nach Pilzkultur und Schweregrad unterschiedlich. Teilweise reichen bereits Ohrentropfen, Cremes oder eine professionelle Reinigung aus.
Manchmal sind aber auch Medikamente notwendig. Als Hausmittel hat sich auch bereits Teebaumöl, Kokosöl sowie ein kohlenhydratarmes Futter bewährt.
3. Ohrmilben
Im Allgemeinen gibt es eine hohe zweistellige Zahl an Parasiten, die Hunde befallen können. Zu den häufigsten Arten gehören Läuse, Flöhe, Krätze, Milben und Zecken.
Vor allem Milben nisten sich gerne am Ohr an. Leider sind diese Tierchen so klein, dass sie nur selten mit dem bloßen Auge erkennbar sind.
Alle sonstigen Parasiten wie Krätze, Zecken, Flöhe und Läuse sind deutlich größer und für das bloße Auge sichtbar. Du erkennst sie meist an kleinen schwarzen Punkten.
Hier solltest du auf die folgenden Symptome achten:
- Ständiges Kratzen am Ohr
- Haut wird zunehmend trockener
- Dunkelbrauner Ausfluss aus dem Ohr
- Schwarze Punkte im Ohrinneren
- Haut am Ohr schält sich
- Ständiges Kopfschütteln
Der schwarze Dreck ist hier eine Mischung als dem Kot der Milben, Hautschuppen und Ohrenschmalz. Häufig ist der Juckreiz auch so stark, dass sich Hunde oft blutig kratzen.
Die Ohren sind hier im Übrigen meist nur der Anfang. All diese Parasiten können sich auch ausbreiten und das Gesicht, den Hals oder gar den restlichen Körper befallen.
Zur Behandlung rate ich hier ein solches Spray zu benutzen. Im Vergleich zu Hausmitteln hat es nicht nur eine stärkere Wirkung, sondern bietet auch einen Langzeitschutz.
In den Anfangsstufen kann auch Apfelessig in Sprühform eine Besserung bringen. Hier ist nur wichtig, dass die Haut nicht bereits wund ist. Ansonsten schmerzt es sehr stark.
4. Allergien
Gewöhnliche Allergien betreffen meist den gesamten Körper und nicht nur einzelne Körperstellen. Bei einer Kontaktdermatitis ist das anders.
Hier treten die Symptome nur dort auf, wo der Körper im direkten Kontakt mit einem Allergen war. Die folgenden Allergene können für den dunklen Schmutz im Ohr verantwortlich sein:
- Pollen
- Zigarettenrauch
- Gräser
- Sonnencreme
- Hausstaub
In der Theorie können Hunde aber gegen alles allergisch sein. Beim Kontakt mit diesen Allergenen kommt es meist zu einem starken Juckreiz und trockener Haut.
In schwereren Fällen kann sich auch das Ohr entzünden, wodurch es zu einem braun-schwarzen Ausfluss kommt. Der Tierarzt kann hier bei der Diagnose helfen.
Bei akuten allergischen Reaktionen kommen meist Antihistaminika zum Einsatz. Da Allergien nicht geheilt werden können, gilt es zur Vorbeugung eventuelle Allergene zu vermeiden.
Solltest du Lebensmittelallergien vermuten, dann reicht häufig bereits ein Wechsel des Futters aus. Ein Allergietest kann dir hier Gewissheit bringen.

Zusammenfassung:
In seltenen Fällen kann hinter dem schwarzen Dreck im Ohr auch eine allergische Reaktion stecken. Das ist vor allem dann der Fall, wenn direkter Kontakt mit einem Allergen stattfand. Zur Linderung akuter Beschwerden werden hier meist Antihistaminika eingesetzt.