Schokolade gehört für Menschen zu den beliebtesten Leckereien – für Hunde ist sie jedoch giftig. Bereits geringe Mengen können ernsthafte Gesundheitsprobleme auslösen und in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein. Wenn Ihr Hund etwas davon gefressen hat, sollten Sie schnell handeln. Doch was genau ist so gefährlich, welche Symptome treten auf, und wie können Sie am besten reagieren? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie im Notfall wissen müssen.

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ToggleWarum ist Schokolade giftig für Hunde?
Der Hauptgrund, warum es für Hunde gefährlich ist, liegt in der enthaltenen Substanz Theobromin. Theobromin ist ein Alkaloid, das in Kakao vorkommt und von Hunden nur sehr langsam abgebaut werden kann. Während Menschen Theobromin relativ gut vertragen, reichert es sich im Körper des Hundes an und kann schnell toxische Werte erreichen. Neben Theobromin enthält Schokolade auch Koffein, das die Wirkung noch verstärkt.
Die Rolle des Kakaoanteils
Je höher der Kakaoanteil, desto mehr Theobromin ist enthalten. Dunkle und Bitterschokolade sind daher weitaus gefährlicher als Milchschokolade. Weiße Schoki enthält nur geringe Mengen Kakao und damit wenig Theobromin, sollte aber dennoch nicht an Hunde verfüttert werden.
Die toxische Dosis
Die Giftigkeit hängt von der Menge der aufgenommenen Schokolade, dem Gewicht des Hundes und dem Kakaoanteil ab. Eine grobe Faustregel besagt, dass etwa 20 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht Symptome auslösen können. Bereits 50 Milligramm pro Kilogramm können schwerwiegende Vergiftungserscheinungen verursachen, und 100 bis 200 Milligramm pro Kilogramm können tödlich sein. Beispielsweise enthält Bitterschokolade etwa 15 bis 20 Milligramm Theobromin pro Gramm, sodass schon wenige Gramm für einen kleinen Hund gefährlich werden können.
Typische Symptome einer Schokoladenvergiftung
Die ersten Symptome treten in der Regel innerhalb von zwei bis vier Stunden nach dem Verzehr auf. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Erbrechen und Durchfall: Der Körper versucht, das Gift so schnell wie möglich loszuwerden.
- Unruhe und Zittern: Theobromin und Koffein regen das zentrale Nervensystem an.
- Erhöhter Herzschlag: Die Herzfrequenz steigt, manchmal bis hin zu Herzrhythmusstörungen.
- Hyperaktivität: Der Hund wirkt ungewöhnlich aufgedreht oder nervös.
- Krampfanfälle: In schweren Fällen können Krämpfe auftreten.
- Schwäche oder Kollaps: Eine fortschreitende Vergiftung kann zu einem Zusammenbruch führen.
Je nach aufgenommenem Theobromin-Gehalt und Größe des Hundes können diese Symptome unterschiedlich stark ausfallen. In schweren Fällen drohen Nierenversagen, Herzstillstand oder Atemstillstand.

Was tun, wenn Ihr Hund es gefressen hat?
Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund Schokolade gefressen hat, sollten Sie keine Zeit verlieren. Schnelles Handeln kann Leben retten:
1. Ruhe bewahren und die Situation einschätzen
Ermitteln Sie so genau wie möglich, welche Art Ihr Hund gefressen hat (z. B. Zartbitter, Weiß oder Vollmilch), wie viel davon und wann es passiert ist. Notieren Sie auch das Gewicht Ihres Hundes, um dem Tierarzt genaue Informationen geben zu können.
2. Sofort den Tierarzt kontaktieren
Auch wenn Ihr Hund zunächst keine Symptome zeigt, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt oder eine tierärztliche Notfallklinik anrufen. Vergiftungen können schleichend verlaufen, und frühzeitige Maßnahmen erhöhen die Erfolgsaussichten. Der Tierarzt wird Ihnen sagen, ob Sie den Hund sofort vorbeibringen oder noch weitere Maßnahmen ergreifen sollen.
3. Keinesfalls auf eigene Faust behandeln
Versuchen Sie nicht, Ihrem Hund ohne tierärztliche Anleitung Medikamente oder Hausmittel zu geben. Insbesondere das Auslösen von Erbrechen kann gefährlich sein, wenn es nicht unter kontrollierten Bedingungen geschieht.
4. Erste Maßnahmen bei akuten Symptomen
Zeigt Ihr Hund bereits Anzeichen von Erbrechen, Durchfall oder Unruhe, sollten Sie ihn beruhigen und an einem ruhigen, dunklen Ort unterbringen. Halten Sie Wasser bereit, um Dehydrierung vorzubeugen, und warten Sie auf weitere Anweisungen des Tierarztes.

Tierärztliche Behandlungsmöglichkeiten
Wenn Sie Ihren Hund zum Tierarzt bringen, wird dieser in der Regel die folgenden Schritte einleiten:
- Induziertes Erbrechen: Falls die Schokolade noch nicht vollständig verdaut ist, wird der Tierarzt Erbrechen auslösen, um den Magen zu entleeren.
- Aktivkohle: Aktivkohle bindet die Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt, sodass sie nicht weiter in den Blutkreislauf gelangen.
- Infusionen: Bei schweren Fällen erhält der Hund Infusionen, um den Kreislauf zu stabilisieren und die Giftstoffe schneller auszuscheiden.
- Medikamente: Falls Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle oder andere schwere Symptome auftreten, können entsprechende Medikamente verabreicht werden.
Je früher der Tierarzt eingreifen kann, desto besser stehen die Chancen für eine vollständige Genesung.
Vorbeugung ist die beste Maßnahme
Um eine Vergiftung von vornherein zu vermeiden, sollten Sie einige Grundregeln beachten:
- Bewahren Sie Schoki und kakaohaltige Produkte außerhalb der Reichweite Ihres Hundes auf.
- Achten Sie darauf, dass auch Gäste, Kinder oder Besucher keine Schokolade herumliegen lassen.
- Informieren Sie alle Personen im Haushalt über die Gefahren, die Schokolade für Hunde darstellt.
Zusätzlich können Sie sicherstellen, dass Ihr Hund gut erzogen ist und keine Lebensmittel vom Tisch stibitzt. Eine konsequente Erziehung hilft, unkontrolliertes Fressen zu verhindern.
Fazit
Schokolade kann für Hunde hochgiftig sein, und eine schnelle Reaktion ist entscheidend. Wenn Ihr Hund Schokolade gefressen hat, bewahren Sie Ruhe, informieren Sie den Tierarzt und folgen Sie dessen Anweisungen. Indem Sie potenziell gefährliche Lebensmittel sicher aufbewahren und die Gefahren ernst nehmen, können Sie solche Notfälle in Zukunft vermeiden. So bleibt Ihr Vierbeiner gesund und munter – und Sie ersparen sich den Stress eines plötzlichen Notfalls.