Kalte Pfoten bei Hunden: 9 häufigste Ursachen und Lösungen

by admin
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Wenn Hunde kalte Pfoten bekommen, dann geht das meist auf Angst, Stress oder Kälte zurück. Unter Umständen können dafür auch Durchblutungsstörungen, ein niedriger Blutdruck, Frostbeulen, eine Blutarmut oder gar Blutgerinnsel verantwortlich sein.

Sollte nur eine einzige Pfote und nicht alle kalt sein, dann sind dafür meist Blutgerinnsel, Herzprobleme, Verletzungen oder eine bestehende Frostbeule verantwortlich.

Zudem wird der Stoffwechsel im Alter zunehmend langsamer, sodass die Extremitäten immer schlechter durchblutet werden. Vor allem Hunde über 10 Jahren sind hiervon betroffen.

Grund zur Sorge ist es in der Regel nur dann, wenn es sich um einen Dauerzustand handelt und der Hund noch weitere krankhafte Symptome äußert.

1. Kälte

Die meisten Hunde haben ein sehr dichtes und teilweise auch ein langes Fell, dass hervorragend Wärme isolieren kann. Die Pfoten haben das leider nicht.

Dein Hund läuft also im Winter buchstäblich barfuß im kalten Schnee. Was ihre Pfoten jedoch maßgeblich von unseren unterscheiden, ist die Durchblutung.

Bei Menschen würde das Laufen auf Eis dazu führen, dass sich die Blutgefäße verengen, um so wenig Wärme wie möglich über die Pfoten zu verlieren.

Bei Hunden ist das anders. Hier wird die Pfote durchgängig mit warmem Blut versorgt. Das wurde auch bereits in einer Studie an arktischen Rassen nachgewiesen.

Und zwar blieb die Temperatur der Pfoten bei einer Außenumgebung von -35 °C trotz langem Aufenthalt bei -1 °C. Also immer noch kalt, aber deutlich wärmer als die Umgebung.

Bei Katzen gibt es diesen Mechanismus nicht. Und auch nicht jede Rasse ist dafür gemacht, längere Zeit in der Kälte zu sein. Viele bekommen daher nach kurzer Zeit kalte Pfoten.

Selbst die Hunde beim längste Hundeschlittenrennen der Welt (“Iditarod”) werden mit Hundestiefeln ausgestattet. Neben der Kälte schützen die auch vor anderen Dingen:

  • Verletzungen: Es beugt Schnittverletzungen vor und schützt auch bereits verletzte Pfoten vor neuen Wunden.
  • Chemikalien: Das in Deutschland übliche Streusalz enthält giftige Substanzen wie Arsen, Blei und Quecksilber.

Vor allem Streusalz kann zu Vergiftungen führen, wenn der Hund nach dem Gassigehen seine Pfoten leckt. Mit passenden Hundeschuhen ist das aber kein Problem.

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2. Schilddrüsenunterfunktion

In der Schilddrüse werden sogenannte Schilddrüsenhormone produziert. Diese spielen untere anderem auch eine Schlüsselrolle beim Stoffwechsel des Hundes.

Wenn diese kleine Drüse aber nicht genügend dieser Hormone produziert, dann wirkt sich das auf den ganzen Körper aus. Mediziner sprechen hier auch von einer “Hypothyreose”.

Am ehesten ist es daran zu erkennen, dass der Hund ständig müde ist, antriebslos wirkt und auch vermehrt Haare verliert. Weitere typische Anzeichen davon sind:

  • Sehr dünnes Haar
  • Energielosigkeit
  • Unerklärliche Gewichtszunahme
  • Kalte Pfoten
  • Ungewöhnlich niedriger Puls
  • Dunkle Pigmentflecken auf der Haut
  • Dicker werdende Haut

Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion frieren im Allgemeinen auch deutlich schneller. Ein kleiner Wind kann bereits ausreichen, dass der Hund zu zittern beginnt.

Die Ursache ist hier in den meisten Fällen unklar. Bei großen Hunderassen wie beispielsweise dem Golden Retriever und Dobermann tritt es jedoch am häufigsten auf.

In den meisten Fällen muss der Hund zur Behandlung bis zum Lebensende Medikamente einnehmen. Damit ist aber ein relativ normales Leben möglich.

3. Niedriger Blutdruck

Der Blutdruck misst, wie stark der Druck in den Arterien durch das pumpende Herz ist. Sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Blutdruck sind suboptimal.

Bei einem Druck unter dem Normalwert sprechen Mediziner auch von einer “Hypotonie”. Ausgelöst wird es meist durch den Verlust größerer Blutmengen. Weitere Ursachen sind:

  • Allergien
  • Vergiftungen
  • Flüssigkeitsmangel
  • Probleme mit den Nieren
  • Leberprobleme
  • Blutarmut

Am schnellsten lässt es sich überprüfen, indem du die “Rekap-Zeit” misst. Drücke dafür mit dem Daumen gegen das Zahnfleisch des Hundes, sodass es blass wird.

Nachdem du den Druck entfernst, sollte das Zahnfleisch bei einem gesunden Blutdruck nach spätestens 2 Sekunden dann wieder rötlich werden. Weitere typische Symptome sind:

  • Müdigkeit
  • Kalte Pfoten
  • Blasses Zahnfleisch
  • Kalte Ohren
  • Ständiger Durst
  • Schwacher Puls
  • Hund wirkt verwirrt

Der Blutdruck kann beim Arzt innerhalb weniger Minuten überprüft werden. Langfristig richtet sich dann die Behandlung nach der Ursache. Kurzfristig können auch Medikamente helfen.

Hund Augen Tod

4. Durchblutungsstörungen

Die Pfoten von Hunden werden primär durch die Durchblutung mit Blut warm gehalten. Bei bestehenden Durchblutungsstörungen ist diese Funktion aber beschränkt.

Da die Blutgefäße im Fußballen relativ dünn sind, gelten kalte Pfoten auch als eine Art Frühwarnsystem für Durchblutungsprobleme. Typische Ursachen davon sind:

  • Erkrankungen der Leber
  • Blutarmut
  • Herzerkrankungen
  • Innere Blutungen
  • Krebserkrankungen

Neben kalten Pfoten und kalten Ohren kommt es auch fast immer noch zu weiteren sichtbaren Symptomen. Typische Beispiele sind hier:

  • Hund erschöpft schnell
  • Rötungen an den Pfoten
  • Bläuliches Zahnfleisch
  • Hund atmet schwerfällig
  • Ohnmacht
  • Plötzliches Zittern
  • Erhöhte Atemfrequenz

Bei Verdachte rate ich hier sofort den Arzt zu konsultieren. Denn Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System gehören bei Hunden zu den häufigsten Todesursachen.

5. Angst & Stress

Hast du dich schon einmal gefragt, warum wir Leute fragen, ob sie “kalte Füße” bekommen? Es handelt sich dabei um eines der häufigsten Anzeichen für Stress und Angst.

Bei Hunden ist das nicht anders. Auch hier werden bei starken negativen Gefühlen Stresshormone ausgeschüttet, welche zu angespannten Muskeln führen.

Und da Blutgefäße fast immer von Muskeln umgeben sind, werden diese bei Stress zunehmend verengt. Typische weitere Symptome sind hier:

  • Angespannte Körperhaltung
  • Kalte Pfoten und Ohren
  • Vermeidung von Augenkontakt
  • Eingezogene Rute
  • Plötzliches Zittern
  • Nach hinten gelegte Ohren
  • Ständiges Fiepen
  • Häufiges Gähnen

Die häufigsten Ursachen dafür sind Gewalt in der Erziehung, eine mangelnde Sozialisierung und Lärm. Aber auch Einsamkeit und Unwetter können bei sensiblen Hunden Angst triggern.

Hier gilt es im ersten Schritt den möglichen Auslöser zu identifizieren. Anschließend kannst du diesen entweder eliminieren oder deinen Hund Schritt-für-Schritt daran gewöhnen.

6. Nach Operation

Bei größeren Operationen wie beispielsweise einer Kastration werden Hunde meist betäubt. Während dieser Zeit verlieren Hunde auch die Kontrolle über die Wärmeregulierung.

Der gesamte Organismus wird dadurch langsamer und der Hund produziert ganz automatisch weniger Hitze. Vor allem die Extremitäten werden hier spürbar kälter.

Selbst Stunden nach einer Operation kann der Stoffwechsel des Hundes noch relativ langsam sein. In dieser Phase sind kalte Pfoten normal und kein Grund zur Sorge.

Hier hilft meist etwas Futter und normales Laufen, um den Stoffwechsel anzuregen. Auch ein Kauknochen ist hier ideal, da es die Muskulatur rund um das Gebiss stärkt.

Sollte der Hund allerdings 24 Stunden nach der Operation immer noch kalte Pfoten haben, dann rate ich vorsichtshalber den Tierarzt zu kontaktieren.

Unter Umständen können dafür auch die empfohlenen Medikamente verantwortlich sein. Denn viele davon haben als Nebeneffekt, dass sie die Durchblutung beeinflussen können.

7. Blutarmut

Im Blut selbst befinden sich sowohl rote als auch weiße Blutkörperchen. Die roten Teilchen sind primär dafür verantwortlich, den Sauerstoff zu den Organen zu transportieren.

Befinden sich jedoch zu wenige rote Blutkörperchen im Blut, dann kann es zu einer Unterversorgung der Organe kommen. Mediziner sprechen hier von einer “Blutarmut”.

Am ehesten ist es daran zu erkennen, dass Hunde sehr schnell und tief einatmen. Das ist nur der Versuch, die Sauerstoffversorgung aufrechtzuerhalten. Weitere Symptome sind:

  • Starke Müdigkeit
  • Dunkelfarbiger Stuhl
  • Hund macht depressiven Eindruck
  • Krusten auf der Haut
  • Kalte Pfoten und Ohren
  • Weißliches Zahnfleisch
  • Hund erschöpft schnell
  • Appetitlosigkeit

In vielen Fällen ist eine Blutarmut genetisch bedingt. Unter Umständen können aber auch interne Blutungen, Vergiftungen oder gar blutsaugende Parasiten dahinter stecken.

Zudem können auch Medikamente, Viren und das Cushing Syndrom dafür verantwortlich sein. Zur Diagnose und Behandlung solltest du hier in jedem Fall den Arzt aufsuchen.

8. Frostbeulen

Wenn die Pfoten zu lange oder zu starker Kälte ausgesetzt werden, dann kann der Hund Frostbeulen entwickeln. Es handelt sich dabei um eine Erfrierung.

Erkennen kannst du sie daran, dass die betroffene Stelle an den Pfoten ungewöhnlich bleich, kalt oder gar bläulich ist. Weitere typische Anzeichen sind hier:

  • Berührungsempfindlichkeit
  • Blasenbildung
  • Dunkle und tote Haut
  • Schwellungen
  • Starke Schmerzen

Grundsätzlich können Frostbeulen überall auftreten. Die Pfoten sind davon jedoch am häufigsten betroffen, da sie am weitesten vom Herz entfernt sind.

Hier sollte der Hund umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Um Entzündungen vorzubeugen, werden hier häufig Medikamente verschrieben.

Gleichzeitig gilt es den Hund inklusive seiner Pfoten aufzuwärmen. Hier ist allerdings wichtig, dass die Frostbeule nicht in Kontakt mit etwas Heißem kommt.

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9. Blutgerinnsel

Blutgerinnsel sind grundsätzlich nicht per se schlecht. Denn sie können die Wundheilung beschleunigen und gleichzeitig auch bei inneren Verletzungen helfen.

An der falschen Stelle kann es jedoch schwere Konsequenzen haben. Blockiert beispielsweise ein Blutgerinnsel die Blutzufuhr im Gehirn, dann kann es zu einem Schlaganfall kommen.

Kalte Pfoten heißen in diesem Fall, dass die Durchblutung im Bein blockiert oder stark vermindert ist. Meist ist hier nur eine und nicht alle Pfoten kalt. Weitere Symptome sind:

  • Atemprobleme
  • Blasses Zahnfleisch
  • Blut im Stuhl oder Urin
  • Koordinationsprobleme
  • Schwächegefühl

Die Beschwerden davon können in Abhängigkeit der Lage sehr breit gefächert sein. Bei Verdacht rate ich umgehend den Tierarzt aufzusuchen.

Denn häufig sind Blutgerinnsel auch nur ein Symptom einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung. Angefangen bei Parasiten bis hin zu Krebs kommt hier alles infrage.

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