Angst vor anderen Hunden bei Hunden ist oft das Ergebnis einer mangelhaften Sozialisierung, kann aber auch durch Traumen, Reizüberflutung, gewaltvolle Erziehung oder gesundheitliche Probleme verursacht werden. Hier sind die Anzeichen und Ansätze zur Behebung dieses Problems:
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ToggleAnzeichen von Angst vor anderen Hunden
- Wegrennen: Hunde wählen oft die Flucht statt den Kampf.
- Aggression: Wenn Flucht nicht möglich ist, kann Aggression auftreten.
- Eingezogene Rute: Ein Zeichen für Unsicherheit und Respekt.
- Zittern: Adrenalin verursacht Muskelkontraktionen.
- Verstecken: Hunde suchen Schutz hinter ihrem Besitzer oder Gegenständen.
- Fiepen: Kommunikation durch Fiepen oder Winseln.
- Teilnahmslosigkeit: Verlust von Interesse an Leckerlis oder Spielzeug in Gegenwart anderer Hunde.
- Lippenlecken: Ein Zeichen von Unterwürfigkeit gegenüber anderen Hunden.
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1. Mangelnde Sozialisierung
Ohne frühzeitige Sozialisierung können Hunde scheu oder aggressiv werden. Im Gegensatz zu wilden Hunden, die automatisch sozialisieren, hängt dies beim Haushund vom Lebensstil des Besitzers ab. Hier sind Schritte zur Nachholsozialisierung:
- Toleranzschwelle finden: Bestimme die Distanz, bei der dein Hund Angst zeigt.
- Distanz halten: Bleibe in dieser sicheren Distanz, bis dein Hund sich beruhigt.
- Schrittweise Annäherung: Verringere die Distanz langsam, um die Angst zu reduzieren.
Diese Methode ist auch bei anderen Ängsten wie vor Menschen oder Fahrzeugen nützlich.
2. Reizüberflutung
Hunde haben überlegene Sinne, was zu einer schnelleren Reizüberflutung führt:
- Sicht: Bis zu 270° Sichtfeld und bessere Nachtsicht.
- Geruch: Bis zu 100.000 Mal besserer Geruchssinn.
- Hören: Fähigkeit, Ultraschall zu hören.
Um dies zu lösen, reduziere die Reizanzahl durch Training in ruhigen Gebieten und steigere die Komplexität schrittweise.
3. Bestehende Traumas
Traumatische Erlebnisse können langfristige Ängste verursachen. Besonders kritisch sind die Entwicklungsphasen zwischen 8-10 Wochen und 6-14 Monaten. Lösungen umfassen:
- Positive Assoziationen durch Belohnungen während des Kontakts.
- Verwendung von Lieblingsspielzeugen beim Kontakt.
Geduld und Konsistenz sind hier entscheidend.
4. Gewalt in der Erziehung
Gewalt, ob körperlich oder verbal, kann Unsicherheit und Angst hervorrufen, insbesondere bei sensiblen Rassen wie Labrador Retriever oder Border Collie. Fokusiere dich auf:
- Positive Verstärkung durch Leckerlis, Spielzeug und Aufmerksamkeit.
- Ruhe bewahren, um eine beruhigende Energie zu vermitteln.
5. Unabsichtliche Trainingsfehler
Unwissentlich können Besitzer Angst durch Fehlbelohnung oder Bestrafung fördern. Richtige Vorgehensweise:
- Belohne vor dem Kontakt mit anderen Hunden.
- Neutral reagieren bei Angstverhalten.
Konfrontation mit der Angst ist notwendig, um sie zu überwinden.
6. Unterwürfigkeit
Einige Hunde sehen sich selbst als unterwürfiger, was zu Angst führt. Methoden zur Stärkung des Selbstvertrauens sind:
- Tricks lehren und positiv verstärken.
- Vermeidung negativer Feedbackmethoden.
- Lob in Anwesenheit anderer Hunde.

7. Bestehende Erkrankungen
In seltenen Fällen kann Angst auf gesundheitliche Probleme zurückzuführen sein:
- Demenz: Verlust von Gedächtnis bei älteren Hunden.
- Cushing-Syndrom: Überproduktion von Stresshormonen.
- Neurologische Probleme: Schmerzen durch eingeklemmte Nerven oder Wirbelsäulenprobleme.
Ein Tierarztbesuch ist bei Verdacht auf körperliche Ursachen oder bei ineffektiven Verhaltensänderungen ratsam.

Fazit
Die Angst vor anderen Hunden bei Hunden ist meist ein Verhaltensproblem, das durch gezielte Maßnahmen wie Sozialisierung, positive Verstärkung und das Vermeiden von Reizüberflutung gelindert werden kann. In seltenen Fällen könnte jedoch eine medizinische Untersuchung notwendig sein.