Die Entscheidung, ob man seinen Hund vor oder nach dem Spaziergang füttern sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die den Gesundheitszustand und das Verhalten des Hundes beeinflussen. Hier sind die Vor- und Nachteile beider Methoden sowie praktische Tipps zur Optimierung der Fütterungsroutine.
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ToggleVorteile des Fütterns vor dem Spaziergang
Es gibt mehrere Gründe, warum das Füttern vor dem Gassigehen sinnvoll sein kann:
1. Verhindert nächtliche Toilettengänge
Im Gegensatz zu Menschen, bei denen die Verdauung 20-30 Stunden dauert, haben Hunde eine Durchgangszeit von nur 6-8 Stunden. Wenn du deinen Hund abends vor dem Spaziergang fütterst und dann zwei Stunden später Gassi gehst, reduziert das die Wahrscheinlichkeit eines nächtlichen Klogangs erheblich. Für Welpen können wiederverwendbare Windeln eine zusätzliche Hilfe sein.
2. Erhöht die Gehorsamkeit
Eine satte Mahlzeit kann die Konzentration und das Verhalten deines Hundes verbessern. Studien haben gezeigt, dass Hunde nach dem Fressen aufnahmefähiger und gehorsamer sind, da sie nicht von Hunger abgelenkt werden. Obwohl dies individuell variieren kann, wie bei unserem Alex, der sich eher durch seine Umgebung fesseln lässt, kann es dennoch von Vorteil sein.

3. Verhindert morgendliche Übelkeit
Hunde mit empfindlichem Magen können von morgendlicher Übelkeit betroffen sein, oft durch Gallenblasenflüssigkeit erkennbar. Dies lässt sich durch Füttern vor dem Morgenspaziergang vermeiden, da es das lange Fasten über Nacht verkürzt.
4. Reduziert die Notwendigkeit für zweimaliges Gassigehen
Besonders bei Welpen, deren Schließmuskel noch nicht vollständig entwickelt ist, kann das Füttern vor dem Spaziergang helfen, ein erneutes Gassigehen kurz nach dem Fressen zu vermeiden.
5. Einfluss auf das Gewicht (Mythos entlarvt)
Es gibt den Mythos, dass spätes Füttern zu Übergewicht führt. Tatsächlich hängt das Gewicht eines Hundes von der Kalorienbilanz ab, nicht vom Zeitpunkt der Mahlzeit. Bewegung auf nüchternen Magen kann zwar kurzfristig mehr Fett verbrennen, langfristig zählt jedoch die Kalorienaufnahme.
Vorteile des Fütterns nach dem Spaziergang
Das Füttern nach dem Spaziergang bietet ebenfalls bedeutende Vorteile:
1. Verhindert Magenbeschwerden
Wie bei Menschen kann körperliche Aktivität direkt nach einer großen Mahlzeit zu Magenproblemen führen. Eine Verdauungspause von mindestens 30 Minuten nach dem Fressen wird empfohlen, um dies zu verhindern. Intensive Aktivitäten wie wilde Jagdspiele sollten nach dem Fressen vermieden werden.

2. Verhindert Magendrehung
Eine Magendrehung ist eine lebensbedrohliche Situation, bei der der Magen sich verdreht und die Blutzufuhr blockiert wird. Das Risiko kann durch Füttern nach dem Spaziergang reduziert werden, besonders bei großen Rassen oder Hunden, die schnell fressen. Andere Risikofaktoren wie hohes Alter oder hastiges Trinken sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Fazit
Es gibt kein eindeutiges ‚Richtig‘ oder ‚Falsch‘ bei der Entscheidung, ob man den Hund vor oder nach dem Gassi füttern sollte. Das Füttern vor dem Spaziergang ist oft praktischer, jedoch sollte man immer eine Verdauungspause von mindestens 30 Minuten einplanen und vermeiden, den Hund bei erhöhtem Puls zu füttern. Bei intensiver Anstrengung sind 2 Stunden Pausen ratsam. Kleine Snacks sind vor oder während des Spaziergangs in Ordnung.
Weitere Tipps zur Fütterung
- Nicht zu spät füttern: Spätes Füttern kann die Schlafqualität beeinträchtigen, da die Verdauungsorgane aktiv bleiben.
- Kleinere Mahlzeiten: Mehrere kleine Mahlzeiten helfen, hohe Blutzuckerwerte zu vermeiden und fördern die Gesundheit.
- Feste Fütterzeiten: Regelmäßige Fütter- und Gassizeiten reduzieren Stress und Angst bei Hunden.
- Beide Methoden testen: Probiere beide Ansätze aus und beobachte, wie dein Hund darauf reagiert, um die beste Methode zu finden.
Diese Überlegungen und Tipps helfen dir, eine Fütterungsroutine zu entwickeln, die sowohl die Gesundheit als auch das Wohlbefinden deines Hundes unterstützt.