Hat Ihr Hund plötzlich einen enormen Gewichtsverlust, kann er an einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen leiden. Grundsätzlich sollten Sie jedoch erstmal Ruhe bewahren, es können auch harmlose Gründe sein, die nach wenigen Einstellungen behoben werden könnten. Hier sind die häufigsten Ursachen, wie man sie erkennt und welche Maßnahmen sinnvoll sind:
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Toggle1. Malabsorption
Hunde mit Malabsorption nehmen genügend Nahrung zu sich, können die Nährstoffe jedoch nicht ausreichend aufnehmen, was zu Gewichtsverlust führt.
Ursachen:
- Chronisch entzündliche Darmerkrankung
- Exokrine Pankreasinsuffizienz
- Allergien
Symptome:
- Chronisches Erbrechen
- Ständiger Durchfall
- Bauchschmerzen
- Zunehmendes Abnehmen
Behandlung:
Wir empfehlen unbedingt einen Besuch beim Tierarzt, dieser stellt eine Diagnose und spezifische Ernährungstherapie.
2. Appetitlosigkeit
Appetitlosigkeit kann durch einfache Futterwünsche oder ernsthafte Krankheiten verursacht werden, die zu Gewichtsverlust führen.
Ursachen:
- Futterumstellung
- Hormonstörungen
- Zahnschmerzen
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Herzprobleme
- Stress
- Autoimmunerkrankungen
- Bakterielle Infektionen
Symptome:
- Hund versucht zu fressen, kann aber nicht
- Ungewöhnlich geringe Fressmenge
- Hund verweigert Futter, frisst aber Leckerlis
- Komplettes Futterignorieren
- Sofortiges Ausspucken des Gefressenen
Behandlung:
Animieren zum Fressen, durch probieren, verschiedener Futterarten und Anbieter. Möglicherweise auch selbst kochen oder ergänzend etwas anbieten, das der Hund gerne isst. Bei anhaltender Appetitlosigkeit Tierarzt aufsuchen.

3. Diabetes
Dieses Krankheitsbild gibt es auch beim Menschen und hat ähnliche Konsequenzen und Symptome. Diabetes beeinflusst die Blutzuckerkontrolle und führt trotz genügendem Fressen zu Gewichtsverlust.
Typen:
- Typ 1: Wenig Insulinproduktion
- Typ 2: Insulinresistenz
Symptome:
- Starker Durst
- Gewichtsverlust trotz ausreichender Nahrungsaufnahme
- Ständiger Harndrang
- Hunger
- Lethargie
- Übelkeit, Erbrechen
- Verminderte Fellqualität
Behandlung:
Unbedingt beim Tierarzt diagnostizieren lassen und den Hund entsprechend mit Medikamenten oder Ernährungsumstellung und Insulin-Therapie behandeln.
4. Nierenprobleme
Nierenprobleme führen zu einer schlechten Stoffwechselregulation, was Gewichtsverlust verursachen kann.
Ursachen:
- Dehydrierung
- Hitzeschlag
- Vergiftungen
- Schlangebiss
- Bakterielle Entzündung
- Erbkrankheiten
- Alter
Symptome:
- Antriebsloses Verhalten
- Blut im Urin
- Blasses Zahnfleisch
- Übelriechender Urin
- Mundgeruch
- Geändertes Trinkverhalten
- Koordinationsprobleme
Behandlung:
Lassen Sie das unbedingt vom Tierarzt abklären. Der Hund wird wahrscheinlich eine langfristige bis zu Lebenslange Medikation benötigen, doch es lässt sich gut eingestellt noch ein gesundes und langes Hundeleben geben.
5. Probleme beim Fressen
Schmerzen oder physische Hindernisse beim Fressen führen zu unzureichender Nahrungsaufnahme und Gewichtsverlust. Wenn der Hund im Mundraum Schmerzen hat, wird er es vermeiden zu Fressen um dem Schmerz aus dem Weg zu gehen.
Ursachen:
- Zahnschmerzen
- Mandelentzündung
- Speiseröhrenerweiterung
Symptome:
- Verweigerung von Trockenfutter, aber Akzeptanz von Nassfutter
- Schwellungen im Mundraum
- Schwieriges Schlucken
- Häufiges Erbrechen
Behandlung:
Kontrollieren Sie den Mundraum Ihres Tieren. Entdecken Sie etwas, was sich zwischen den Zähnen oder dem Zahnfleisch verfangen hat und Schmerzen verursacht, entfernen Sie das vorsichtig. Handelt es sich um eine ausgeprägte Entzündung oder Schwellung, gehen Sie unbedingt zum Tierarzt.

6. Erhöhter Kalorienbedarf
Ein erhöhter Kalorienbedarf ohne entsprechende Nahrungszufuhr führt zu Gewichtsverlust. Beispielsweise im Sommer Bewegen sich Hunde meist mehr, Spielen mit Freunden und genießen das Wetter. Das kann wie beim Menschen zu einem Kaloriendefizit und einer schnellen Abnahme führen.
Ursachen:
- Schilddrüsenüberfunktion
- Schwangerschaft
- Veränderte Lebensgewohnheiten
Symptome:
- Schnelle Atmung
- Erhöhter Puls
- Durchfall
- Mehr Trinken
Behandlung:
Anpassung der Futtermenge und -qualität. Geben Sie Ihrem Hund gerne mehr oder fettigeres Futter, beispielsweise durch eine andere Fleischart.
7. Chronisches Erbrechen
Chronisches Erbrechen hat verschiedene Ursachen und führt zu Nährstoffverlust und Gewichtsabnahme.
Ursachen:
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Leber- und Nierenversagen
- Morbus Addison
- Allergien/Intoleranzen
- Tumore
- Magenentzündung
Symptome:
- Schleim im Erbrochenen
- Halbverdautes Futter
- Ständiges Würgen
- Blut im Erbrochenen
- Durchfall
Behandlung:
Erbricht sich der Hund regelmäßig oder auch häufig hintereinander , suchen Sie umbedingt ärztliche Hilfe bei anhaltenden Beschwerden auf.
8. Magen- und Darmparasiten
Parasiten beeinträchtigen die Verdauung und führen zu Gewichtsverlust.
Ursachen:
- Spul- und Bandwürmer
- Peitschen- und Hakenwürmer
Symptome:
- Gewichtsverlust
- Chronischer Durchfall
- Würmer im Stuhl
- Erschöpfung
- Blähungen
- Juckreiz
- Husten
Behandlung:
Vorbeugend dafür sind regelmäßige Entwurmungen durch Wurmkuren. Diese können einfach beim Tierarzt abgeholt werden und sollten dem Hund regelmäßig gegeben werden.
9. Morbus Addison
Hierbei handelt es sich um eine Unterfunktion der Nebennierenrinde, welche zu einem Ungleichgewicht von Stresshormonen und Gewichtsverlust führt.
Ursachen:
- Autoimmunerkrankungen
- Verletzungen
- Medikamentennebenwirkungen
- Tumore
- Infektionen
Symptome:
- Antriebslosigkeit
- Durchfall
- Übelkeit, Erbrechen
- Zittern, Hecheln
- Durst
- Muskelzuckungen
Behandlung:
Diese Krankheit wird vom Tierarzt diagnostiziert und wird meist mit einer lebenslangen Medikation einhergehen.
10. Krebserkrankung
Krebs ist eine der zährensten und für den Körper anstengensten Krankheiten und beeinflusst die Nährstoffaufnahme und kann zu schnellem Gewichtsverlust führen.
Ursachen:
Genetische Disposition bei bestimmten Rassen
Symptome:
- Plötzlicher Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Knubbel
- Nicht-heilende Wunden
- Antriebslosigkeit
- Nasenausfluss
- Bauchschwellung
Behandlung:
Eine Frühe Diagnose und Therapie ist ausschlaggebend für eine mögliche Heilung des Tieres. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was Ihr Tier hat, gehen Sie lieber einmal mehr zum Tierarzt als einmal zu wenig.

Seltenere Ursachen
- Neurologische Probleme
- Lebererkrankungen
- Chronischer Stress
- Andere Magen-Darm-Erkrankungen
- Hormonstörungen