Ein dicker Bauch bei Hunden kann auf verschiedene ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen, von denen einige sofortige Aufmerksamkeit erfordern. Hier sind die 9 häufigsten Ursachen, ihre Symptome und erste Maßnahmen, die du ergreifen solltest:
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Toggle1. Magendrehung bei Hunden: Ein medizinischer Notfall
Die Magendrehung, auch bekannt als Gastric Torsion, ist eine lebensbedrohliche Situation, bei der sich der Magen des Hundes verdreht. Risikofaktoren beinhalten:
- Schnelles Fressen
- Chronischen Stress
- Hohes Lebensalter
- Erhöhte Fressnäpfe
- Häufiges Überfressen
- Bewegung unmittelbar nach dem Essen
- Große Hunderassen
Diese Erkrankung wird oft als „Mutter aller Notfälle“ bezeichnet, da sie ohne sofortige Behandlung tödlich sein kann.
Symptome: Anzeichen einer Magendrehung sind ein plötzlich dicker werdender Bauch, schwere Atmung, Unruhe, Kurzatmigkeit, starke Schmerzen, ein verhärteter Bauch, unruhiges Umherlaufen, Würgen ohne Erbrechen, plötzlicher Kollaps, erhöhter Puls und starkes Sabbern.
Maßnahmen: Bei Verdacht sofort den tierärztlichen Notdienst kontaktieren. Eine Notoperation ist notwendig, um den Magen zu repositionieren. Besonders gefährdet sind Rassen wie die Deutsche Dogge.

2. Magen- und Darmparasiten: Die stille Gefahr
Parasiten sind eine häufige Ursache für Verdauungsprobleme und einen dicken Bauch bei Hunden. Regelmäßige Entwurmung ist daher unerlässlich.
Häufige Parasiten: Hakenwürmer, Peitschenwürmer, Bandwürmer, Spulwürmer – insgesamt über 20.000 Arten, die bis zu 23 cm lang werden können.
Symptome: Durchfall, häufiges Erbrechen, Antriebslosigkeit, Gewichtsverlust, schnelle Erschöpfung, schlechte Fellqualität und sichtbare Würmer im Kot.
Behandlung: Eine einfache Wurmkur mittels spezieller Tropfen oder Tabletten kann helfen. Bei fortgeschrittenem Befall wird der Bauch deutlich dicker.
3. Cushing-Syndrom: Wenn Stress krank macht
Das Cushing-Syndrom führt zu einem konstant erhöhten Cortisolspiegel, unabhängig von Stresssituationen, meist durch Tumore in der Hypophyse oder den Nebennieren.
Symptome: Neben einem dicken, kugelrunden Bauch tritt häufig erhöhter Durst, Haarausfall, ständiger Harndrang, ständiger Hunger, konstantes Hecheln, harter Bauch, dünne Haut, häufige Hautentzündungen und starke Müdigkeit auf.
Behandlung: Abhängig von der Tumorausprägung kann sie medikamentös oder chirurgisch erfolgen. Hier ist professionelle Diagnose und Behandlung unerlässlich.
4. Blähungen bei Hunden: Luft im Bauch
Blähungen entstehen durch Gasansammlungen im Darm, besonders bei brachycephalen Rassen, die viel Luft schlucken.
Ursachen: Schnelles Fressen, Futterwechsel, Lebensmittelallergien, menschliche Essensreste, zu viele Ballaststoffe, Intoleranzen, stark gewürztes Essen und ungesunde Füllstoffe.
Symptome: Dicker Bauch, laute Darmgeräusche, antriebsloses Verhalten und häufiges Abgeben von Gasen.
Maßnahmen: Bei chronischen Blähungen einen Futterwechsel und spezielle Anti-Schling-Näpfe einsetzen. Ein kostenloser Futtercheck kann bei der Auswahl passender Nahrung helfen.

5. Bauchfellentzündung: Plötzlicher Schmerz
Peritonitis oder Bauchfellentzündung ist eine akute Entzündung der Bauchhöhlenmembran, die mehrere Ursachen haben kann:
- Bakterielle Infektionen
- Tumore
- Entzündete Bauchspeicheldrüse
- Vorherige Operationen
- Medikamentenreaktionen
- Magengeschwüre
- Virale Infektionen
Symptome: Plötzlicher dicker Bauch, rapide Verschlechterung des Zustands, Gebetsstellung (Vorderpfoten auf dem Boden, Hinterteil hoch), Appetitlosigkeit, Bauchverhärtung, Erbrechen, schnelle Atmung, erhöhter Puls, Berührungsempfindlichkeit und dunkler Stuhl.
Maßnahmen: Oft ist eine sofortige Operation notwendig; Antibiotika sind in vielen Fällen nicht ausreichend.
6. Schwangerschaft bei Hündinnen: Natürlicher Wachstum
Eine Schwangerschaft bei unkastrierten Hündinnen zeigt sich etwa 30 Tage nach der Befruchtung durch einen dicken Bauch. Die Trächtigkeitsdauer beträgt nur etwa 63 Tage.
Symptome: Erhöhter Hunger, ungewöhnliche Gereiztheit, dicker werdender Bauch, angeschwollene Zitzen, verminderte Aktivität, Gewichtszunahme und erhöhte Zutraulichkeit.
Maßnahmen: Bluttests und Ultraschall können die Schwangerschaft bestätigen. Sorge für qualitatives Futter und vermeide exzessive Anstrengung.

7. Bauchwassersucht: Flüssigkeitsansammlung
Aszites oder Bauchwassersucht tritt auf, wenn sich Flüssigkeit im Bauchraum ansammelt, meist als Symptom einer tieferen Erkrankung:
- Leberprobleme
- Harnblasenriss
- Krebs
- Herzversagen
- Würmer
- Unter- oder Mangelernährung
- Nierenprobleme
- Innere Verletzungen
Symptome: Dicker, praller Bauch, Futterverweigerung, verminderte Aktivität, Atemprobleme, Gluckern im Bauch, Stöhnen beim Hinlegen, Gewichtszunahme und Bauchschmerzen.
Behandlung: Abhängig von der Ursache, von Medikamenten bis zu chirurgischen Eingriffen.
8. Schilddrüsenunterfunktion: Langsame Stoffwechselleidenschaft
Eine Schilddrüsenunterfunktion führt zu einer verlangsamten Stoffwechseltätigkeit, häufig durch Immunerkrankungen oder Tumore verursacht.
Symptome: Langsamer Puls, Hautentzündungen, unerklärliche Gewichtszunahme, laute Magengeräusche, dünne Haut, Müdigkeit, viel Schlafen und Koordinationsprobleme.Diagnose und Behandlung: Bluttests sind notwendig, um die Hormonlevel zu überprüfen. Die Behandlung erfolgt meist lebenslang medikamentös.
9. Tumorerkrankungen: Der schleichende Feind
Tumore im Bauchraum können gut- oder bösartig sein, mit Magenkrebs als häufigster Form. Andere Krebsarten sind Darm-, Lymphdrüsenkrebs oder Milztumore.
Symptome: Schleichender Beginn mit Appetitlosigkeit, Erbrechen nach dem Fressen, dicker und aufgeblähter Bauch, starkem Gewichtsverlust, Blut im Stuhl, blass werdendem Zahnfleisch, reduziertem Aktivitätslevel und chronischem Durchfall.
Maßnahmen: Frühe Diagnose verbessert die Heilungschancen. Operationen sind häufig, bei Metastasen kann Strahlen- oder Chemotherapie notwendig sein.