Um den Appetit des Hundes zu animieren, kann ein Futterwechsel, eine warme Mahlzeit sowie ein Napfwechsel helfen. Zudem hilft es feste Routinen aufzubauen, die Fütterung spielerisch zu gestalten, mehrere Vierbeiner getrennt zu füttern und die Näpfe stets sauber zu halten.
In einigen Fällen geht die Appetitlosigkeit aber auch auf Erkrankungen zurück. Hier gilt es auf Ursachenforschung zu gehen und zur Not einen Tierarzt zu kontaktieren.
Da die Geschmäcker eines jeden Hundes einzigartig sind, wird nicht jeder der aufgelisteten 19 Tipps helfen. Suche dir daher jene raus, die zu deinem Hund am besten passen.
Inhalt
Toggle1. Geschmackswechsel regt Appetit an
Stell dir mal vor, du müsstest tagtäglich die gleiche Mahlzeit essen. Irgendwann wärst du es auch satt, oder nicht? Als Motivation kannst du hier Folgendes unters Futter mischen:
- Knochenbrühe
- Zuckerfreies Naturjoghurt
- Saft einer Thunfischdose
- Frische Milch
- Rohe Eier
- Hühnerbrühe
Bei sämtlichen Brühen ist es wichtig, dass diese ohne Salz, Knoblauch und Zwiebeln zubereitet werden. Ansonsten kann es zu Vergiftungen kommen.

2. Überzeugungsarbeit
Sicher hast du schon von dem Konzept der “sozialen Bewährtheit” gehört. Also dass du beispielsweise eher was bei Amazon bestellst, wenn es bereits tausenden Rezensionen hat.
Den gleichen Effekt kannst du auch nutzen, um Hunde zum Fressen zu bringen und dessen Appetit anzuregen. Wie? Indem du dich neben deinen Hund setzt und so tust, als würdest du Futter vom Napf essen.
Das triggert instinktiv den Gedanken: “Na, wenn er das isst, dann muss es ja gut sein”. Sollte das nicht helfen, dann versuche das Futter aus deiner Hand anzubieten.
3. Spielende Fütterung
Dieses Konzept habe ich mir von Kindern abgeschaut. Denn Gummibärchen oder M&Ms aus der Verpackung zu essen ist so öde, dass sich Kinder gerne Essen gegenseitig zuwerfen.
Hunger ist hier eine Nebensache. Und auch das kannst du bei Hunden anwenden. Du könntest ihm das Futter ebenfalls zuwerfen oder von coolen Spielzeugen Gebrauch machen.
Vor allem Schnüffelteppiche und Futterbälle sind ideal geeignet, um Hunde zum Essen zu animieren. Denn damit verbindest du Spielspaß mit einer sofortigen Belohnung.
4. Positive Assoziation
Die Grundlogik eines jeden Trainings mit Hunden ist, dass sie belohntes Verhalten wiederholen und bestraftes Verhalten vermeiden. Das Gleiche gilt auch für Kinder.
Anstatt deinen Hund für das Verweigern des Futters zu bestrafen, rate ich dagegen, das Fressen mit etwas Positivem zu verbinden und den Appetit anzuregen. Aufmerksamkeit reicht hier häufig bereits aus.
Mit der Zeit assoziiert dein Hund dann völlig automatisch die Fütterung selbst mit etwas Positivem. Das regt ihn zum Fressen an und du hast eine Sorge weniger, ein Win-Win.

5. Nassfutter
Wenn du einem Hund sowohl Nassfutter als auch Trockenfutter zur Wahl stellst, dann wählen die meisten Vierbeiner instinktiv das Nassfutter. Warum?
- Leichter verdaulich
- Kann er schneller fressen
- Riecht intensiver
- Oft geschmacklich besser
- Weniger Kauarbeit
Damit kannst du deinen Hund nicht nur zum Fressen, sondern auch indirekt zum Trinken animieren. Denn durch den hohen Feuchtegehalt müssen Hunde weniger trinken.
6. Napfwechsel regt Appetit an
Hast du schon mal Leitungswasser aus einer Edelstahltasse getrunken? Falls ja, dann ist dir bestimmt aufgefallen, dass sich damit auch gleichzeitig der Geschmack leicht geändert hat.
Den gleichen Effekt hat auch das Material des Hundenapfs auf das Futter. Vor allem bei gewöhnlichem Kunststoff reagieren einige Hundenasen sehr sensitiv darauf.
Um deinen Vierbeiner zum Fressen zu bringen, kannst du auch schlicht verschiedene Näpfe aus verschiedenen Materialien ausprobieren. Edelstahl und Glas wird hier meist präferiert.
7. Routine aufbauen
Sowohl Hunde als auch Menschen sind Gewohnheitstiere. Je fester die tägliche Routine ist, desto sicherer und wohler fühlen wir uns. Das gilt bei Hunden vor allem fürs Essen:
- Selber Ort
- Selbe Uhrzeit
- Selbe Menge
- Selber Napf
Je strikter du diese Routine einhältst, desto mehr kann sich dein Hund auf dich verlassen. Gleichzeitig tust du ihn damit auch indirekt zum Fressen animieren.
8. Erhöhte Näpfe
Bei normalen Näpfen befindet sich das Futter meist auf Höhe des Bodens. Für Hunde ist es allerdings viel einfacher zu schlucken, wenn sie ihren Kopf waagrecht halten.
Laut den Herstellern sollen daher erhöhte Näpfe zum Fressen anregen. Studien darüber gibt es bislang aber noch keine. Ob das einen großen Unterschied macht, bezweifle ich.
Fakt ist aber, dass du damit definitiv alten Vierbeinern und Hunden mit Arthritis einen riesigen Gefallen tust. Denn je weniger sie sich bücken müssen, desto besser.

9. Warme Küche
Hunde sind sogenannte “Makrosmatiker”. Das bedeutet, dass sie ihre Umgebung primär mit der Nase wahrnehmen. Bei Menschen sind dagegen die Augen das primäre Sinnesorgan.
Beim Erhitzen des Hundefutters machst du genau von dieser Tatsache Gebrauch. Denn der Geruch und teilweise auch der Geschmack wird dadurch um ein Vielfaches intensiviert und den Appetit anregen.
Noch stärker kannst du deinen Hund zum Fressen animieren, wenn du 1-2 Eier über das Futter schlägst und es in der Mikrowelle zu einem Auflauf zauberst.
10. Reisetricks
In ungewohnten Umgebungen fressen Hunde grundsätzlich weniger. Das liegt primär daran, dass ihre gewöhnliche Routine unterbrochen wurde und sie neue Reize wahrnehmen.
Andererseits geht es aber auch darauf zurück, dass sie weniger Chancen zum Fressen bekommen. Genau aus diesem Grund bin ich großer Fan von faltbaren Reisenäpfen.
Damit kannst du deinen Hund selbst unterwegs problemlos dazu bringen, dass er sowohl genügend frisst als auch ausreichend Wasser zu sich nimmt.
11. Getrennte Fütterung
Solltest du mehrere Haustiere haben, dann rate ich diese stets getrennt zu füttern. Der Grund? Ansonsten kann es das Territorialverhalten von Hunden triggern.
Zudem kommt, dass Hunde instinktiv zu Hause Hierarchien bilden. Wer weiter oben steht, hat beim Futter stets den Vorrang. Hunde mit einem tiefen Rang essen meist zuletzt.
Die Lösung? Füttere deine Haustiere in getrennten Räumen mit getrennten Näpfen. Damit animierst du alle genügend zu fressen, sodass keiner leer ausgeht.
12. Tiefenreinigung
In den meisten Fällen kippen Hundebesitzer neues Futter stets auf das alte. Zum Problem wird es dann, wenn sich darunter auch altes und schlecht gewordenes Futter befindet.
Denn Hunde riechen selbst die kleinsten Ungereimtheiten im Nu heraus. Klingt banal, ist aber Fakt. Ein sauberer Napf motiviert Hunde wirklich zum Fressen.
Genau aus diesem Grund bevorzuge ich persönliche Näpfe aus Edelstahl. Denn die kannst du auch problemlos alle paar Tage in die Spülmaschine packen.
13. Hunde-Smoothies
Falls Hunde Probleme mit den Zähnen oder dem Kauen haben, dann sind Smoothies eine tolle Idee. Aber Vorsicht. Fast alle Rezepte online sind “zu gesund” für Hunde.
Denn so toll sich der Spinat-Bananen-Kürbis-Smoothie auch anhören mag – die wenigsten Hunde würde das tatsächlich zum Fressen animieren und dessen Appetit anregt.
Wirf stattdessen eine gekochte Kartoffel mit etwas Rinderbrühe und 150 g rohem Rindfleisch in den Mixer. Das wird dein Vierbeiner im Nu und mit wedelnder Rute verputzen.
14. Schrittweises Umgewöhnung
Wenn Hunde ihr altes Futter gemocht haben und dann plötzlich ein neues Futter hingestellt haben, dann verweigern einige das Fressen. Hier kann schrittweises Vorgehen helfen:
- Tage 1-2: 75% altes Futter + 25% neues Futter
- Tage 3-4: 50% altes Futter + 50% neues Futter
- Tage 5-6: 25% altes Futter + 75% neues Futter
- Tage >7: 100% neues Futter
Damit regst du nicht nur deinen Hund zum Fressen an, sondern erlaubst auch gleichzeitig, dass sich das Verdauungssystem entsprechend anpassen kann.

15. Keine Alternativen
In den meisten Fällen wurde die “Verwöhntheit” antrainiert – wenn auch unabsichtlich. Typisch ist hier, dass Hunde für das Verweigern des Fressens belohnt werden.
Also beispielsweise, dass der Hund nach einer gewissen Wartedauer stets ein “besseres” Futter bekommt. Hier gilt es strikt zu bleiben und keinerlei Alternativen anzubieten.
Um deinen Vierbeiner noch stärker zum Fressen zu motivieren und den Appetit zu steigern, kannst du seinen Napf auch nur für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung stellen. Hart, aber effektiv.
16. Futter-Switch
Sollte dein Hund mehr Abwechslung brauchen, dann rate ich einen täglichen Futterwechsel durchzuführen. Kaufe dafür mindestens 3 Futterpäcke unterschiedlicher Marken:
- 1. Tag: Futter A
- 2. Tag: Futter B
- 3. Tag: Futter C
- 4. Tag: Futter A (wiederholen)
Selbst die absoluten Feinschmecker bringst du damit zum Fressen. Zudem vermeidest du, dass deinem Hund aufgrund der einseitigen Ernährung irgendwelche Nährstoffe fehlen.
17. Regelmäßige Checks
Wenn dein Hund zu wenig oder nichts frisst, dann ist das meist begründet. Aus diesem Grund rate ich vorweg ein paar Basics sicherzustellen:
- Menge: Gibst du deinem Hund eventuell zu viel Futter?
- Qualität: Ist das Futter noch haltbar und frei von Schimmel?
- Zahnpflege: Sieht im Mund deines Hundes alles gut aus?
- Napf: Ist er sauber oder muss er mal wieder in die Spülmaschine?
Ob das jetzt wirklich eine Motivation zum Fressen ist, sei dahingestellt. Aber es kann dir definitiv helfen, um potenzielle Probleme zu erkennen.
18. BARF
Wissenschaftler sind sich derzeit noch unschlüssig, ob eine “Biologisch Artgerechten Rohfütterung” (BARF) wirklich die beste Ernährungsform für Hunde ist.
Denn einerseits befinden sich häufiger Krankheitserreger und Keime in rohem Fleisch. Andererseits kommt es der Ernährung von Wölfen am nächsten.
Fakt ist jedoch, dass die meisten BARF-Gerichte ein echter Gaumenschmaus für Hunde sind, viele haben großen Appetit auf das rohe Fleisch und sie sehr zum Fressen motivieren. Warum also nicht mal ausprobieren?

19. Gute Hydrierung
Wenn Hunde kein Trockenfutter fressen, dann geht das häufiger auf einen Wassermangel zurück. Denn das entzieht den Vierbeinern nur noch mehr Flüssigkeit.
Aber auch zu viel Wasser ist keine gute Idee. Bei Wasser mit Geschmack trinken viele Hunde so viel, dass ihr Magen zu voll ist, um noch etwas zu fressen.
Um ihn zum Fressen zu animieren, solltest du daher sicherstellen, dass er weder zu wenig, noch zu viel Wasser zu sich nimmt. Ich weiß, keine leichte Aufgabe.