Wenn Hunde beim Autofahren sabbern, dann geht das meist auf Angst, Stress oder eine Reiseübelkeit zurück. Unter Umständen können dafür aber auch eine Dehydrierung, starke Aufregung sowie ein Hitzeschlag verantwortlich sein.
Glücklicherweise lassen sich nahezu all diese Ursachen mit etwas Wissen und Vorbereitung vorbeugen. Im ersten Schritt gilt es jedoch zunächst den Auslöser zu identifizieren.
Aus diesem Grund lernst du im Folgenden über die 5 häufigsten Ursachen und was du im konkreten Fall dagegen tun kannst.
Inhalt
Toggle1. Reisekrankheit
Die Reisekrankheit ist trotz seines Namens keine wirkliche Erkrankung, sondern lediglich eine Reaktion des Körpers auf widersprüchliche Sinneseindrücke.
Denn einerseits erhält durch das schnelle Fahren das Gleichgewichtsorgan des Hundes Signale, dass er sich schnell bewegt und andererseits steht im Auto selbst alles still.
Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund stark sabbert und mit Übelkeit zu kämpfen hat. Auch ein Schwindelgefühl ist typisch. Weitere erkennbare Symptome davon sind:
- Ständiges Gähnen
- Lustlosigkeit
- Ablecken der Lippen
- Hund schmatzt
- Vermehrte Speichelbildung
- Häufiges Fiepen
Welpen und junge Hunde sind hiervon vermehrt betroffen. Zudem kann auch die Sensibilität je nach Rasse stark variieren. Die folgenden Tipps können hiergegen helfen:
- Fahrt mit leerem Magen
- Keine Snacks während dem Autofahren
- Regelmäßige Pausen
- Lass den Hund nach vorne schauen
- Medikamente gegen Reiseübelkeit
Eine große Mahlzeit vor der Fahrt sowie eine hektische und schnelle Fahrweise können die Beschwerden verstärken. Das solltest du folglich vermeiden.

2. Angst & Stress
Vor allem bei jungen Hunden triggert das Autofahren häufig Angst und Stress. In den meisten Fällen geht das aber nichts aufs Auto, sondern auf den kleinen Platz zurück.
Denn der Kofferraum ist vergleichbar mit einem Zwinger, der bei vielen Hunden Platzangst auslöst. Weitere typische Angst- und Stressfaktoren sind:
- Geschlossener Kofferraum
- Hektische Fahrweise
- Zu kleines Auto
- Distanz von vertrauten Personen
- Erste Autofahrt
- Bestehende Traumas mit Autos
- Zu hohe Temperatur
Zumeist lässt es sich daran erkennen, dass der Hund dabei zu zittern beginnt, die Rute einzieht und auch stark sabbert. Weitere typische Anzeichen davon sind:
- Hund wirkt unruhig
- Ständiges Fiepen
- Ohren nach hinten angelegt
- Hund wechselt ständig den Platz
- Starkes Hecheln
- Hund pinkelt ins Auto
In den meisten Fällen lässt sich die Angst durch schrittweises Angewöhnen lösen. Zudem kann es auch helfen, das Autofahren mit etwas Positivem zu assoziieren.
Warum also nicht ein paar Leckerlis oder Spielzeuge zur Fahrt mitbringen? Bei jungen Welpen kann auch das eigene Körbchen für eine vertraute Umgebung sorgen.
3. Dehydrierung
Im Auto ist es Hunden im Sommer meist zu heiß, sodass sie vermehrt Schweiß über die Pfoten absondern, die Zunge herausstrecken und stark zu hecheln beginnen.
Und anderem steigt dadurch auch der Flüssigkeitsbedarf stark an. In Kombination mit den folgenden Problemen kann das sehr schnell zu einer Dehydrierung führen:
- Durchfall und Erbrechen
- Nierenprobleme
- Hitzeschlag oder Fieber
- Zuckerkrankheit
Durch das starke Hecheln bildet sich auch teilweise bei einigen Hunden Schaum vor dem Mund und sie fangen im Auto zu sabbern an. Weitere typische Symptome davon sind:
- Erhöhter Puls
- Trockenes Zahnfleisch
- Antriebslosigkeit
- Eingesunkene Augen
- Vermehrte Speichelbildung
- Trockene Hundenase
- Schwindel und Ohnmacht
- Dunkle Urinfarbe
Hier solltest du deinen Hund zum Trinken animieren. In den meisten Fällen reicht das Anbieten von Wasser bereits als Motivation aus.
Ideal ist dafür eine solche Reise-Trinkflasche oder ein einfacher Napf. Bei hartnäckigen Hunden kannst du hier auch einfach etwas salzfreie Knochenbrühe ins Wasser leeren.

4. Aufregung
Insbesondere für Welpen und junge Hunde ist das Autofahren zu Beginn sehr aufregend. Denn plötzlich sind sie in einer „Box“, die sich schneller bewegt als sie rennen können.
Dazu kommt, dass ständig ein lauter Motor zu hören ist, Autos hupen und gar nicht genügend Zeit bleibt, um alles aus dem Fenster zu inspizieren.
Diese Aufregung in Kombination mit der Überflutung an Sinnesreizen führt dazu, dass bei Hunden gewaltige Hormon-Cocktails ausgeschüttet werden.
Typisch ist hier, dass der Hund vor Aufregung das Auto erkundet, während der Fahrt zu sabbern beginnt, neugierig herum schnuppert und ständig umherlaufen will.
Im Gegensatz zur Angst kommt es aber zu keinem Zitter und Fiepen. Die Lösung ist hier den Hund zu beruhigen oder gar vorbeugend aktiv zu werden:
- Ignoriere jegliche Hyperaktivität
- Nimm etwas Vertrautes mit ins Auto (z.B. Decke)
- Lass deinen Hund sich zuvor austoben
Auf jeden Fall solltest du vermeiden, dass du deinem Hund bei ungewünschtem Verhalten plötzlich viel Aufmerksamkeit schenkst. Ansonsten wird er es stetig wiederholen.
5. Hitzeschlag
Wenn die Körpertemperatur des Hundes so hoch ist, dass es zu Hitzeschäden kommt, dann sprechen Mediziner von einem „Hitzeschlag“. Bereits eine Erhöhung von 2 °C reichen aus.
Im Gegensatz Menschen kühlen sich Hunde nicht primär durch das Schwitzen, sondern durch das Hecheln herunter. Einige Vierbeiner sind zudem hitzeempfindlicher als andere.
Vor allem brachycephale Rassen leiden sehr unter Hitze im Auto. Damit sind Hunde gemeint, welche ein flaches Gesicht und eine kurze Schnauze haben. Dazu gehören:
- Boston Terrier
- Pekinese
- Shih-Tzu
- Alle Bulldoggen-Arten
- Deutscher Boxer
- Cavalier King Charles Spaniel
- Mops
Durch das ständige Hecheln fangen viele Hunde hier auch beim Autofahren zu sabbern an. Auch eine schnelle Atmung und ein hoher Puls sind typisch. Zur Vorbeugung hilft hier:
- Schalte die Klimaanlage kühler
- Lasse die Fenster herunter
- Nutze eine selbstkühlende Hundematte
- Regelmäßige Pausen im Schatten
- Dunkle die Fenster ab
Den Hund im Sommer im Auto zu lassen gehört zu den absoluten No-Gos unter Hundebesitzern. Selbst wenige Minuten können bereits lebensgefährlich werden.

Weitere Ursachen
Sollte dein Hund nicht nur im Auto, sondern auch zu Hause viel sabbern, dann kann das auf die folgenden Auslöser zurückgehen:
- Zahnprobleme
- Genetisch bedingte Probleme
- Vergiftungen
- Entzündung der oberen Atemwege
- Lebensmittelallergien
- Leber- und Nierenprobleme