Warum lecken Hunde sich selbst oder andere? 11 Ursachen und Lösungen

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Hunde lecken sich

Das gelegentliche Ablecken des eigenen Körpers ist bei Hunden ein natürlicher Teil der Fellpflege, besonders nach einem Aufenthalt draußen. Exzessives Lecken jedoch kann auf tiefere Probleme wie ungestillte Bedürfnisse, Ängste oder Krankheiten hinweisen. Hier ist eine detaillierte Analyse der Ursachen und Lösungen:

Übersicht der Ursachen nach abgeleckter Stelle

Abgeleckte Stelle Mögliche Ursachen
Das Herrchen Akzeptanz, Zuneigung, Langeweile
Gesicht des Herrchens Zuneigung, Hunger, Akzeptanz
Die Hände und Füße Langeweile, Zuneigung, Hunger
Die eigenen Pfoten Angst, Stress, Allergien, Demenz, Schmerzen, Pilzinfektion
Die eigene Schnauze Allergien, Angst, Durst, Stress, Schmerzen
Die eigene Rute Parasitenbefall, Infektionen
Den eigenen Genitalbereich Demenz, Schmerzen, Langeweile, bakterielle Infektion, Pilzinfektion
Die eigenen Gelenke Allergien, Demenz, Angst, Schmerzen, Infektionen, Stress
Gras und sonstige Pflanzen Nährstoffmangel, Verdauungsprobleme
Boden, Decken und Körbchen Demenz, Angst, Verdauungsprobleme, Stress, Nährstoffmangel

1. Allergien: Juckreiz lindern

Allergien sind eine der häufigsten Ursachen für exzessives Lecken, da sie Juckreiz verursachen. Mögliche Allergene sind:

  • Lebensmittel
  • Staub und Schimmelsporen
  • Gräser
  • Parfüms und Reinigungsmittel
  • Medikamente

Ein Futterwechsel oder ein Allergietest beim Tierarzt kann hier helfen.

2. Zuneigung: Ausdruck von Liebe

Lecken als Zeichen der Zuneigung ist bei Hunden üblich, besonders beim Begrüßen. Typische Stellen sind:

  • Hände
  • Gesicht
  • Füße

Hunde lecken auch, um zu trösten, wenn sie spüren, dass es ihrem Herrchen emotional nicht gut geht.

hund Hautkruste

3. Demenz: Vergesslichkeit im Alter

Bei älteren Hunden kann Demenz zu ständiger Selbstpflege führen. Symptome sind:

  • Orientierungslosigkeit
  • Unruhiges Umherwandern
  • Plötzliche Trotzigkeit
  • Inkontinenz

Mentale Stimulation kann das Fortschreiten verlangsamen.

4. Stress & Angst: Beruhigung durch Lecken

Lecken kann Stress und Angst lindern, indem es Endorphine freisetzt. Typische Stressauslöser sind:

  • Laute Geräusche
  • Trennungsangst
  • Angst vor Alleinsein

Zusätzliche Symptome sind:

  • Gesenkte Schnauze
  • Nervöses Verhalten
  • Vermeidung von Augenkontakt

Mehr Zeit mit dem Hund und mentale sowie körperliche Aktivität helfen.

5. Hunger: Ein natürlicher Instinkt

Das Lecken des Mundes kann auf Hunger hinweisen, besonders nach dem Essen. Es ist ein Instinkt, um das Erbrechen des Herrchens zu stimulieren, ähnlich wie bei Wildhunden. Auch Salz- oder Wassermangel kann ein Grund sein.

6. Schmerzen: Selbstheilung durch Lecken

Lecken kann Schmerzen lindern, da es Endorphine freisetzt und Speichel antibakterielle Eigenschaften hat. Arthritis bei älteren Hunden zeigt sich durch:

  • Schwellung der Gelenke
  • Steife Gangart
  • Probleme beim Aufstehen

Ein Tierarztbesuch zur Diagnose und Behandlung ist ratsam.

Hund leckt sich

7. Langeweile: Aufmerksamkeit und Beschäftigung

Langeweile kann sich in verschiedenen Verhaltensweisen zeigen, einschließlich dauernden Leckens. Typische Rassen sind:

  • Labrador Retriever
  • Golden Retriever
  • Beagle

Mehr Auslauf und mentale sowie körperliche Beschäftigung sind nötig.

8. Akzeptanz: Rudelverhalten

Das Lecken des Gesichts oder der Zähne ist ein Zeichen der Akzeptanz und Unterwerfung im Rudel. Es zeigt, dass der Hund den Besitzer als Leitfigur akzeptiert.

9. Verdauungsprobleme: Anzeichen und Lösungen

Ungewöhnliches Lecken kann auf Magen-Darm-Beschwerden hinweisen. Rassen mit empfindlichem Magen sind:

  • Labrador Retriever
  • Yorkshire Terrier
  • Deutscher Schäferhund

Ein Futterwechsel kann Abhilfe schaffen. Das sogenannte Pica-Syndrom weist auf Nährstoffmangel hin.

10. Infektionen: Juckreiz durch Krankheit

Infektionen wie bakterielle, parasitäre oder Pilzinfektionen führen zu Juckreiz. Symptome umfassen:

  • Erbrechen bei bakteriellen Infektionen
  • Rote, gereizte Haut bei Pilzinfektionen
  • Exzessives Kratzen bei Parasiten

Ein Tierarztbesuch ist bei Verdacht auf Infektionen notwendig.

11. Weitere Ursachen: Seltene Fälle

In seltenen Fällen können auch:

  • Neurologische Probleme
  • Übelkeit
  • Krämpfe
  • Reviermarkierung

zu exzessivem Lecken führen. Bei anhaltenden Symptomen oder krankhaftem Verhalten ist der Tierarztbesuch empfehlenswert.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarztbesuch ist erforderlich, wenn:

  • Weitere Symptome auftreten
  • Der Hund geplagt wirkt
  • Es sich um einen Dauerzustand handelt

Ein Tierarzt kann die Ursache diagnostizieren und die passende Behandlung anbieten.

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