Apportieren ist eine der beliebtesten Beschäftigungen für Hunde. Es fördert die Bewegung, stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter und sorgt für geistige Auslastung. Doch nicht jeder Hund eignet sich für dieses Spiel. Manche Hunde können gesundheitliche oder verhaltensbedingte Probleme durch exzessives Apportieren entwickeln. In diesem Artikel erfährst du, warum Apportieren nicht für alle Hunde geeignet ist und worauf du achten solltest.
Inhalt
Toggle1. Gelenkbelastung durch abrupte Bewegungen
Beim Apportieren sind schnelle Stopps, abrupte Wendungen und Sprünge erforderlich, die die Gelenke stark belasten. Besonders bei großen oder schwereren Hunderassen kann dies langfristig zu Gelenkproblemen wie Arthrose oder Hüftdysplasie führen. Welpen sollten erst nach vollständigem Wachstum Apportierspiele machen, da ihre Gelenke noch in der Entwicklung sind und übermäßige Belastung zu Fehlstellungen führen kann.

2. Übermäßiger Stress und Suchtverhalten
Einige Hunde entwickeln ein fast zwanghaftes Verhalten beim Apportieren. Sie geraten in einen Erregungszustand, in dem sie sich nicht mehr entspannen können. Dieses Verhalten kann zu Stress, Nervosität und übermäßigem Hecheln führen. Statt eine positive Beschäftigung zu sein, kann Apportieren so zu einem ungesunden Zwang werden, der das Wohlbefinden des Hundes beeinträchtigt.
3. Verletzungsgefahr durch falsches Apportier-Spielzeug
Nicht jedes Apportier-Spielzeug ist sicher. Stöcke können splittern und ernsthafte Verletzungen im Maul oder Rachen verursachen. Zu harte Bälle oder Frisbees können Zähne beschädigen oder zu Verletzungen im Nackenbereich führen, wenn der Hund sie in vollem Tempo fängt. Weiche, speziell für Hunde entwickelte Apportierspielzeuge sind sicherer und schonen die Zähne und Gelenke.
4. Gefahr für übergewichtige Hunde
Übergewichtige Hunde sollten mit Apportierspielen vorsichtig sein, da sie durch ihr erhöhtes Körpergewicht eine stärkere Belastung der Gelenke und Bänder haben. Plötzliche Sprints oder Sprünge können das Risiko für Muskel- oder Sehnenverletzungen erhöhen. Für übergewichtige Hunde sind gelenkschonendere Bewegungsformen wie Schwimmen oder langsame Spaziergänge besser geeignet.
5. Ungeeignet für Hunde mit Atemproblemen
Kurznasige Hunderassen wie Möpse oder Bulldoggen haben oft Atemprobleme. Beim Apportieren geraten sie durch die hohe körperliche Anstrengung und Aufregung schnell außer Atem. Dies kann zu Atemnot oder gar einem Hitzschlag führen, besonders an warmen Tagen. Diese Hunde sollten besser mit ruhigeren Spielen oder Suchaufgaben beschäftigt werden.

6. Fehlender Lerneffekt bei zu häufigem Apportieren
Beim exzessiven Apportieren konzentrieren sich Hunde oft nur noch auf das Werfen des Objekts und lernen nicht, sich zu entspannen oder andere Aufgaben auszuführen. Stattdessen ist es sinnvoller, das Apportieren mit Gehorsamsübungen oder kontrollierten Suchspielen zu kombinieren. So bleibt der Hund geistig gefordert und entwickelt keine ungesunde Fixierung.
7. Steigende Verletzungsgefahr im Alter
Ältere Hunde neigen zu Muskel- und Gelenkproblemen. Ein Sprung nach einem Ball oder eine plötzliche Drehung kann bei Seniorenhunden schnell zu Verletzungen führen. Statt Apportieren sollte bei älteren Hunden auf ruhigere Beschäftigungen wie Suchspiele oder sanfte Spaziergänge umgestellt werden, um die Gelenke zu schonen.
8. Fehlende Motivation bei manchen Rassen
Nicht jede Hunderasse hat einen natürlichen Apportiertrieb. Während Retriever oder Spaniels oft begeistert apportieren, haben viele Herdenschutzhunde oder Windhunde wenig Interesse daran, Gegenstände zu bringen. Statt den Hund zu einer für ihn unnatürlichen Aktivität zu zwingen, sollte man ihm eine Beschäftigung bieten, die seinen natürlichen Instinkten entspricht.
9. Überhitzungsrisiko im Sommer
Besonders an heißen Tagen kann intensives Apportieren zu Überhitzung oder Hitzschlag führen. Hunde vergessen im Spiel oft, Pausen einzulegen oder ausreichend zu trinken. In der prallen Sonne sollte Apportieren vermieden oder nur in den kühleren Morgen- oder Abendstunden gespielt werden. Regelmäßige Trinkpausen sind ebenfalls wichtig.
10. Alternative Spiele zum Apportieren
Falls dein Hund Probleme mit dem Apportieren hat, gibt es zahlreiche Alternativen. Suchspiele, bei denen der Hund Leckerlis oder Spielzeuge erschnüffelt, fördern seine Konzentration und sind gelenkschonender. Auch gezieltes Gehorsamstraining oder ruhige Intelligenzspiele können eine gute Beschäftigung sein, ohne die Gesundheit zu gefährden.

Fazit: Apportieren mit Bedacht einsetzen
Ob Apportieren für deinen Hund geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Rasse ab. Während viele Hunde das Spiel genießen, kann es für andere belastend oder sogar schädlich sein. Achte darauf, dass dein Hund Spaß hat und das Apportieren nicht zur Besessenheit wird. Mit der richtigen Balance bleibt es eine sinnvolle Beschäftigung.